Überwachung von Syphilis- und HIV-Infektionen

Monitoring syphilis and HIV infection
Monitoring syphilis and HIV infection

Kongenitale Syphilis und HIV-Infektionen sind die Hauptursachen für Krankheiten und Todesfälle bei Neugeborenen. Mit einem erschwinglichen und einfachen Test könnte eine Behandlung noch am Tag der Diagnose vielen Neugeborenen das Leben retten.

Die meisten Fälle kongenitaler Syphilis und HIV-Infektionen treten in Hochrisikogruppen auf. Wäre es möglich, Gruppen mit hohem Infektionsrisiko auf beide Erreger zu testen, könnte das Risiko schwerer Erkrankungen reduziert und eine Übertragung verhindert werden. Ziel des EU-geförderten Projekts "Assured point-of-care device for syphilis and HIV in pregnant women and new born" (PREVENTIT) ist eine einfache diagnostische Methode für die gleichzeitige Erkennung von HIV- und Syphilis-Infektionen.

Der Test kombiniert das ELISA-Prinzip mit dem Lateral-Flow-Test und verwendet einen visuellen Marker oder starken Fluoreszenzfarbstoff für die digitale Ablesung. Die Eigenschaften des Tests müssen für eine patientennahe (Point-of-Care) Diagnostik den so genannten ASSURED-Kriterien entsprechen (erschwinglich, empfindlich, spezifisch, benutzerfreundlich, schnell und robust, ohne technische Hilfsmittel, lieferbar).

Entsprechende Syphilis- und HIV-1-Antigene dienen als Fangsonden für den Multianalyt-Assay. An kolloidalem Gold und verschiedenen Fluorophoren, die als Sonden für die automatische Auslesung mit einem optischen Lesegerät dienen, wurden spezifische Antigene konjugiert, um Nachweissonden für die visuelle Auslesung zu erhalten. Die Testbedingungen wurden optimiert und Standardarbeitsanweisungen definiert. Die Diagnosegenauigkeit wird anhand eines erweiterten Spektrums an Serumproben von Syphilis- und HIV-Patienten validiert.

Untersucht und optimiert werden derzeit die Testbedingungen für den Multi-Analyt-Test auf fester Matrix und zur automatischen Erkennung mit Fluorophoren-Konjugaten. Der Prototyp eines Einwegtests auf Basis einer mit kolloidalem Gold konjugierten Nachweissonde wird derzeit im Labor evaluiert. Durch weitere Optimierung soll diese an verschiedene Inkubationszeiten sowie Aufreinigungs- und Auslesephasen angepasst werden.

Bislang ist das Testen von Hochrisikogruppen (HIV und Syphilis) noch nicht Teil von Reihenuntersuchungen. Mit der Einführung eines einfachen und preiswerten Kombinationstests zum Nachweis von HIV- und Syphilisinfektionen könnte das Risiko einer kongenitalen Übertragung von der Mutter auf das Neugeborene nun drastisch sinken.

veröffentlicht: 2015-03-20
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