Neues zu den molekularen Determinanten bei Asthma

The molecular determinants of asthma
Die Industrieländer erleben derzeit eine Zunahme an Asthmaerkrankungen. Die Erforschung der molekularen Ereignisse, die zur Pathophysiologie beitragen, ist entscheidend für die Entwicklung neuer Therapien.
Asthma ist eine Atemwegserkrankung, die mit einer entzündlichen
Überproduktion von Schleim und einer Verengung der Atemwege einhergeht.
Beträchtliche Forschungsanstrengungen galten bereits einigen Immunzellen
und Cytokinen, die an dieser Pathogenese beteiligt sind, allerdings
entdeckt man immer weitere Moleküle, die als Ursachen für Asthma in
Frage kommen.
In diesem Zusammenhang befassten sich Wissenschaftler des
EU-finanzierten Projekts "Expression and function or resistin-like
molecule alpha in asthma pathogenesis and fibrosis" (RELM-A IN THE LUNG)
mit der Rolle des resistinartigen Moleküls Relm-alpha bei Asthma.
Relm-alpha gehört einer Gruppe von Proteinen an, die wichtige
Regulatoren des Immunsystems sind und bekanntermaßen eine Immunantwort
über den Th2-Signalweg induzieren.
Da Relm-alpha ursprünglich im experimentellen Versuch mit Allergien
assoziiert wurde, wollten die Projektpartner von RELM-A IN THE LUNG nun
dessen Rolle als Auslöser von Asthma genauer untersuchen. An
entsprechenden Tiermodellen fanden sie heraus, dass Relm-alpha
normalerweise im Atemwegsepithel exprimiert und in der asthmatischen
Lunge hochreguliert ist. Der gepaarte Immunglobulin-like-Rezeptor B
(PIR-B) auf Lungenmakrophagen kann die Expression herunterregulieren.
Die Bedeutung von PIR-B wurde an Knockout-Mäusen mit erhöhten
Relm-alpha-Werten und mittels Lungenhistopathologie demonstriert. Im
Gegenzug regelt Relm-alpha die Zytokin- und Chemokinproduktion.
Ein beträchtlicher Teil der Projektarbeit analysierte, wie PIR-B die
Immunzellentwicklung und -funktion moduliert. Die Wissenschaftler
beobachteten, dass Eosinophile PIR-B als molekularen
Erkennungs-Checkpoint einsetzen, um zu expandieren.
Insgesamt werden die Daten von RELM-A IN THE LUNG neues Wissen zu
den molekularen Ursachen von Asthma liefern. Viele der identifizierten
Moleküle gelten als mögliche Zielstrukturen zur Linderung der
Asthmasymptomatik.
veröffentlicht: 2015-03-18