Bei Epilepsie handelt es sich um eine chronische neurologische
Erkrankung, die sich durch Krampfanfälle bemerkbar macht. Je nach
betroffenem Hirnareal kann zwischen einer generalisierten oder
partiellen Epilepsie unterschieden werden. In beinahe 40 % der Fälle
schlägt die Behandlung von Krampfanfällen mit gegenwärtigen Medikamenten
fehl. Dies verdeutlicht den Bedarf an neuen Behandlungstherapien.
Das von der EU geförderte Projekt „Innovative gene therapies for epilepsy treatment“ (
EPIXCHANGE)
versucht diesem Problem durch die Entwicklung unkonventioneller
Behandlungsmethoden für Epilepsie Herr zu werden. Die Strategien des
Projekts umfassen die Administration eingekapselter Zellen und viraler
Vektoren zur Bestimmung von Behandlungsfaktoren.
Die Wissenschaftler konnten bislang Zelllinien schaffen, die
Neurotransmittermoleküle herstellen und freisetzen, welche epileptische
Krampfanfälle stoppen können. Diese Zellen werden für den Transport an
das von Epilepsie betroffene Hirnareal eingekapselt und deren
Wirksamkeit wird derzeit durch experimentelle Modelle untersucht. Virale
Vektoren, die die lokale Expression verschiedener Faktoren verändern
können, werden ebenfalls analysiert. Die Ergebnisse dieser präklinischen
Studien werden die Grundlage für zukünftige Versuche am Menschen sein.
Während der ersten Projektphase wurden zwei Workshops zum Thema
„Tiermodell für Epilepsie“ und „EU-Projektmanagement“ organisiert. Im
zweiten Projektjahr fanden weitere Workshops statt, in deren Mittelpunkt
die Sicherheit von Arzneimitteln für die Gen- und Zellbehandlung sowie
der Gentransfer im Zentralnervensystem stand. Renommierte Redner
präsentierten die neuesten Fortschritte in der Gen- und Zelltherapie bei
neurologischen Erkrankungen.
Das Kommunizieren der Projektaktivitäten über die Webseite, über die
sozialen Medien sowie die Berichterstattung lokaler Medien schärfte das
Bewusstsein der Öffentlichkeit hinsichtlich des wichtigen Themas einer
Gentherapie im Zentralnervensystem. Spezielle mündliche sowie
laborbasierte Präsentationen an lokalen Hochschulen waren ein weiteres
Instrument, um auf die Bedeutsamkeit der Forschung für die Gesellschaft
aufmerksam zu machen.