Schwerhörigkeit betrifft etwa 10% der Weltbevölkerung und schränkt die
Gesamtlebensqualität der Betroffenen enorm ein. Das EU-finanzierte
Projekt
PROHEARING untersucht,
wie die Vitamine A, C und E (Antioxidantien) in Kombination mit dem
Vasodilatator Mg++ (ACEMg) zur Prävention oder Behandlung von Hörverlust
eingesetzt werden können.
Hauptziel des Projekts ist die Erfassung klinischer und Labordaten,
um die Wirksamkeit von ACEMg an Patienten mit Cochlea-Implantaten (CI)
und Tiermodellen zu belegen. Untersucht wurde, unter welcher Dosierung
ACEMg einen Verlust der Innenohrfunktion verhindern und die Bildung
freier Radikaler sowie Zelltod durch akustischen Stress rückgängig
machen kann. Schließlich sollen Sicherheit und Einhaltung gesetzlicher
Auflagen geprüft werden, bevor die Kombination auf den Markt kommt.
Bisher fanden mehrere Arbeitssitzungen zum Projektfortschritt statt,
die die Kommunikation zwischen den Partnern förderten. Der
Regelungsausschuss genehmigte zudem eine klinische Studie.
Künftige Arbeiten umfassen das Screening von CI-Patienten für die
Aufnahme in Studien sowie Tests zu induzierter Schwerhörigkeit, in denen
untersucht wird, wie sich veränderte Konzentrationen antioxidativer
Enzyme auswirken. Die Forscher erstellen dann Modelle zur Abfolge
zellulärer und molekularer Ereignisse bei lärmbedingtem Hörverlust und
prüfen diese experimentell.
Die Projektergebnisse können den Fachbereich erweitern, neue
Informationen zu zellulären und molekularen Ursachen von Hörverlust
liefern und zeigen, wie eine Nährstoffergänzung dies verhindern kann.
Wenn dies gelingt, könnte die Lebensqualität von Menschen mit
Hörminderung verbessert und Risikogruppen im Vorfeld besser geschützt
werden.