Diffuse optische
Spektroskopie (DOS) und diffuse Korrelationsspektroskopie (DCS) sind
optische Verfahren, mit denen sich physiologische Veränderungen an
Tumoren gut untersuchen lassen. Das EU-geförderte Projekt "Noninvasive
monitoring of blood flow and oxygen dynamics as biomarkers in cancer
tumours" (MOBODICT) setzte diese Verfahren ein, um an biologischen
Geweben in vivo Hämoglobinkonzentration, Sauerstoffversorgung und
Durchblutung zu messen.
Die Forscher entwickelten ein berührungsloses System für die
experimentelle Analyse des Therapieerfolgs bei Mäusen, denen Tumoren
implantiert worden waren. Mit dem System konnten physiologische
Veränderungen der Tumoren nach der Behandlung überwacht werden, ohne
dass die Tiere zum Zeitpunkt der Untersuchung getötet werden mussten.
Für die Analyse und das Design der optischen Systeme wurde ein
Monte-Carlo-Modell zur Simulation des Lichttransports entwickelt,
insbesondere für Simulationen sowohl von DCS wie auch Breitband- und
zeitaufgelöster DOS für beliebige Geometrien (z.B. aus MRT-Aufnahmen).
Da Angiogenese (verstärkte Bildung von Blutgefäßen in der
Tumorumgebung) ein typisches Merkmal maligner Tumoren ist, wurden
Behandlungsverfahren entwickelt, die die Angiogenese hemmen und damit
das Tumorwachstum unterdrücken. Meist jedoch passen sich die Tumoren
nach einem anfänglichen Therapieerfolg an und verstärken daraufhin
Angiogenese und Wachstum.
MOBODICT untersuchte mit diesen optischen Verfahren nun am
Nierenzellkarzinom bei Mausmodellen den Erfolg anti-angiogener Therapien
und wichtige mechanistische Details des Therapieansatzes. Auch wurde
untersucht, wann erste Anzeichen einer Therapieresistenz festgestellt
werden können. In der letzten Projektphase wurde die Methode auch auf
oberflächliche Tumoren im Halsbereich angewendet.