IMPROVED-Babys tragen zur Bekämpfung von Präeklampsie bei

IMPROVED babies help tackle pre-eclampsia
Im Rahmen eines durch das RP7 finanzierten Projekts wird mit 5.000 Säuglingen eine Studie über 4 Jahre durchgeführt. Die sogenannten ‘IMPROVED-Babys’ tragen zur Entwicklung eines neuartigen Bluttests zur Vorhersage von Präeklampsie bei.
Bei der Präeklampsie handelt es sich um eine komplexe Erkrankung, die in
der zweiten Hälfte der Schwangerschaft zu hohem Blutdruck führt. In
Europa ist die Erkrankung Ursache für 24 % aller Fälle von
Müttersterblichkeit und weltweit für den Tod von jährlich mehr als
500.000 Säuglingen.
Um der Erkrankung entgegenzuwirken, wäre ein
personalisierter Ansatz mit Screening-Tests erforderlich. Diese sind
jedoch noch nicht verfügbar. ‘Derzeit gibt es keinen nützlichen
Screening-Test auf Präeklampsie. Folglich sind Kliniker nicht in der
Lage, eine gezielte medizinische Überwachung oder neue
Präventionsstrategien anzubieten’, erklärt Katleen Verleysen, CEO von
Pronota, einem IMPROVED-Projektpartnerunternehmen.
Das IMPROVED-Projekt möchte diese Lücke bei Komplikationen im
späteren Schwangerschaftsverlauf mit zwei innovativen, versuchsweisen
Screening-Tests schließen – eine Innovation, die laut dem Projektteam
die pränatale Behandlung revolutionieren würde. Das Konsortium steht
unter der Führung durch das University College Cork (UCC) und wird von
dem irischen Unternehmen Metabolomic Diagnostics Ltd sowie dem
belgischen Unternehmen Pronota NV unterstützt – beide Unternehmen sind
marktführend auf dem Gebiet der Entdeckung und Entwicklung neuartiger
hämatogener Biomarker zur Krankheitsprognose. Das Konsortium konnte
sich im Rahmen des RP7-Gesundheitsprogramms HEALTH Unterstützungsgelder
in Höhe von 6 Millionen EUR sichern.
Aber was genau ist mit IMPROVED-Babys gemeint? Seit dem Start des
Projekts im Jahr 2014 hat das IMPROVED-Team eine hochqualitative
Schwangerschafts-Biobank angelegt, welche Blutproben von 5.000 Frauen
beinhaltet, die zum ersten Mal schwanger wurden und die unter anderem
aus Irland, dem Vereinigten Königreich, Deutschland, Schweden und den
Niederlanden stammen. Im Mai 2014 wurde das erste Kind dieser Frauen,
die zum ersten Mal Mutter wurden, geboren, ohne zu wissen, dass den
ersten Tränen die Beteiligung an einem möglicherweise bahnbrechenden
Fortschritt für alle kommenden Mütter und Kinder vorausging.
Der Beitrag von Frauen, die zum ersten Mal Mutter werden, ist in der
Tat von entscheidender Bedeutung für den Erfolg des IMPROVED-Projekts.
‘Ich habe das Gefühl, durch meine Teilnahme am IMPROVED-Projekt zu
einem besseren und persönlicheren Ansatz für die Untersuchung dieser
Krankheit beizutragen’, teilte eine der Mütter dem IMPROVED-Team mit.
Sobald alle diese Proben gesammelt sind, kann die darauf basierende
Biobank verwendet werden, um zu bestimmen, ob versuchsgestützte,
prädiktive Assays und Algorithmen auf die klinische Umgebung übertragbar
sind, um mögliche Synergieeffekte eines kombinierten metabolomischen
und proteomischen Ansatzes zu prüfen und um die regulatorische
Genehmigung und Entwicklung des ausgewählten Tests im klinischen Bereich
voranzubringen. Unter dieser Zielsetzung stellt der Projektpartner
MedSciNet eine fortschrittliche, internetgestützte Plattform bereit, die
bereits international breite Verwendung zum Datenmanagement bei
klinischen Versuchen und Kohortenstudien findet, damit eine
Biobank-Software erstellt werden kann, die erweiterte klinische
Metadaten beinhaltet.
‘Ein effektiver Screening-Test ermöglicht, dass pränatale
Behandlungen von Frauen individuell auf Risiken abgestimmt werden,
sodass Frauen bestmöglich behandelt werden können, falls ein Risiko
vorliegt. Die Zustimmung für das IMPROVED-Projekt bedeutet eine starke
Unterstützung der europäischen Forscher und eine Kenntnisnahme, dass die
Verbesserung der mütterlichen und fetalen Gesundheit wichtig ist’,
meint Professor Phil Baker, ein leitender Projektforscher.
Schlussendlich birgt das Projekt mehrere vielversprechende Vorteile.
Hierzu zählen die Übernahme personalisierter Behandlungsmethoden in die
klinische Praxis, die Entwicklung neuer Behandlungsstrategien, die
Verringerung von Gesundheitskosten, die Steigerung der europäischen
Wettbewerbsfähigkeit sowie ein positiver Impuls für relevante
Wirtschaftszweige.
veröffentlicht: 2015-01-23