Eine universelle Theorie für teilweise kommutative Gruppen
Teilweise kommutative Gruppen entstehen in vielen Bereichen der Mathematik und Informatik. In einem ersten Schritt zu einem besseren Verständnis der zugrundeliegenden Theorie stuften EU-finanzierte Mathematiker Gruppen hinsichtlich ihrer Einbettbarkeit ein.
In teilweise kommutativen Gruppen hängt das Ergebnis nach der Anwendung
der Gruppenoperation auf zwei Elemente nicht von der Reihenfolge ab, in
der sie geschrieben werden. Diese auch als rechtwinklige Artin-Gruppen
bezeichneten Abelschen Gruppen verallgemeinern die arithmetische
Addition von ganzen Zahlen.
Abelsche Gruppen werden umfangreich untersucht, weil sie trotz ihrer einfachen Definition eine reiche Struktur haben und in mehreren Zweigen innerhalb und außerhalb der Mathematik auftauchen. Für ihr Studium haben Mathematiker unterschiedliche Vorstellungen entwickelt, um sie in kleinere und besser verständliche Abschnitte zu unterteilen.
Im Rahmen des EU-geförderten Projekts LIMITGROUPS (Limit groups over partially commutative groups) befassten sich Mathematiker mit der Frage, welche Gruppen als Untergruppen von teilweise kommutativen Gruppen entstehen. Darüber hinaus untersuchten sie auch, wie sich eine teilweise kommutative Gruppe in eine andere einbettet.
Genauer gesagt untersuchten die Mathematiker, wann zwei teilweise kommutative Gruppen hinsichtlich Einbettbarkeit universell äquivalent sind. Diese Analyse ermöglichte es ihnen, ein logisches Problem auf ein algebraisches zu reduzieren. Die Ergebnisse statteten sie mit neuen Werkzeugen aus, dieses zu lösen.
Als theoretisches Werkzeug, um zu bestimmen, wann eine teilweise kommutative Gruppe eine Untergruppe einer anderen darstellt, erwies sich der Erweiterungsgraph als unzureichend. Die Mathematiker schlugen dann einen Algorithmus vor, der entscheiden kann, ob eine Einbettung für solche Kurven existiert oder nicht. Die Bedingungen, unter denen das Einbettungsproblem entscheidbar ist, wurden auch definiert.
Die Untersuchung der Einbettbarkeit bot ein besseres Verständnis der Geometrie von teilweise kommutativen Gruppen. Eine neue Verbindung zwischen Einbettbarkeit und quasi-isometrischer Klassifizierung von Gruppen wurde etabliert, die für die geometrische Gruppentheorie von Bedeutung ist.
Die Arbeit von LIMITGROUPS verbindet verschiedene Zweige der Mathematik. Neben unerwarteten Verbindungen zwischen den verschiedenen Disziplinen zu liefern, eröffneten die Ergebnisse neue Wege der Forschung in den einzelnen Bereichen.
veröffentlicht: 2016-04-15