Der Beginn einer neuen Ära für Geodaten

Immer mehr Geoinformationen finden ihren Weg ins Internet und bilden das sogenannte GeoWeb. Eine EU-Initiative ebnete den Weg für das GeoWeb 2.0.

Das GeoWeb (Geospatial Web) verschmilzt geographische Informationen mit den abstrakten Informationen des Internets. Es hat mit dem Aufkommen von globalen Positionierungssystemen, Geo-Ortungsdiensten und Smartphones enorm an Beliebtheit gewonnen. Durch die zunehmende Interaktivität ist aus dem GeoWeb nun das GeoWeb 2.0 geworden.

Das EU-finanzierte Projekt GEOCROWD (A geospatial knowledge world) nahm sich der Aufgabe an, die Vision des GeoWeb 2.0 zu fördern. Der Schwerpunkt lag auf der Sammlung, Speicherung, Analyse, Verarbeitung, Vereinigung und Zugänglichkeit von semantisch reichen, benutzergenerierten Geodaten aus dem Internet.

Das Projekt umfasste drei Hauptaktivitäten: die Verwendung von durch Benutzer bereitgestellten Geodaten, die Verwaltung raumbezogener Daten sowie Zugriff auf diese Daten und ihre Verbreitung über das Internet.

Im Hinblick auf nutzergenerierte Daten konzentrierte sich das Team auf Reise-Blogs, wo die semantischen Informationen untersucht wurden, die nicht-erfahrene Anwender in ihren Beschreibungen verwenden. Ein Rahmen für das Zusammenführen und die Kartierung unterschiedlicher Ströme von Geodaten wurde geschaffen. Für eine bessere Kartierung wurden Werkzeuge entwickelt, die es ermöglichen, die Nutzer mit einzubeziehen.

Für das GeoWeb-Datenmanagement lag der Schwerpunkt auf verteilten Datenmanagementsystemen wie Cloud Computing. Die Forscher untersuchten die Schnittstelle zwischen Mobiltelefonen und Cloud Computing. Ergebnisse zeigten, dass alternative Datenverarbeitungsverfahren sehr hohe Serviceanfragelasten ohne Einbußen bei Leistung und komplexen Abfragen handhaben können.

Das Projekt untersuchte das Crowdsourcing von Geodaten, wobei sich die Forschung auf Daten von Reise-Blogs konzentrierte. Es entwickelte Methoden für das Crowdsourcing-Routing und einen Routing-Algorithmus, der Crowdsourcing-Daten von mobilen Geräten und aus dem Internet verwendet.

Ein letztes Forschungsthema konzentrierte sich auf den Zugriff auf Geodaten. Die Untersuchungen führten zur Entwicklung von mehreren Innovationen. Dazu gehören ein Verfahren zur automatischen Erzeugung von Straßennetzen und Kartenattributen auf Basis von Fahrzeugortungsdaten, eine Datenmanagement-Infrastruktur, die Innenraumentfernungen erfasst, sowie ein Web-Service basierend auf täglich genutzter Smartphone-Technologie, mit der eine schnelle, barrierefreie Übernahme und Übertragung von ergänzenden geometrischen Informationen zu kleinen räumlichen Einheiten möglich wird.

GEOCROWD half dabei, die Vision des GeoWeb 2.0 Wirklichkeit werden zu lassen.

veröffentlicht: 2016-03-01
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