Syntheseweg Phosphin-Boran-Dehydrokupplung
Die Schöpfung neuer Produkte wird im Wesentlichen durch die Entwicklung neuartiger Materialien mit einzigartigen Eigenschaften angetrieben. EU-finanzierte Wissenschaftler enträtseln die Synthesewege zu vielversprechenden neuen Polymeren, die zweifellos erhebliche Auswirkungen auf eine Vielzahl von Marktsegmenten haben werden.
Polymere bzw. Kunststoffe haben Produkte in nahezu allen Bereichen
verbessert. Sie sind allgegenwärtig und finden sich in vielfältigsten
Artikeln, seien es Lebensmittelverpackungen, Transportkomponenten,
Unterhaltungselektronik oder auch biomedizinische Geräte.
Die Reaktion der Phosphin-Boran-Dehydrierung (oder Dehydrokupplung)
könnte den Weg zu spannenden neuen Produkten auf Polymerbasis weisen.
Diese Materialien sollen erwartungsgemäß elastomere, feuerhemmende oder
kratzfeste Eigenschaften haben. An dem Projekt DEHYDROCOUPLE arbeitende
EU-finanzierte Wissenschaftler haben maßgebliche mechanistische Wege
aufgeklärt, um deren Nutzung voranzutreiben.
Die Dehydrokupplung umfasst die Kopplung von zwei oder mehr
Amin-Boran-Additionsprodukten (Addukten), bei der molekularer
Wasserstoff freigesetzt wird. Sie wird durch ein Übergangsmetall
katalysiert. Die Wissenschaftler untersuchten sämtliche Schritte und
deren Chemie durch Synthese und Untersuchung von katalytischen Spezies,
Reaktionspartnern, Zwischenprodukten und Produkten.
Synthese und Untersuchung etlicher Molekülfragmente lieferten
wichtige Einblicke in voraussichtliche Zwischenprodukte der Reaktion.
Von besonderer Bedeutung war, dass das Team die katalytischen Spezies
ermittelte, die an der erstmals in einem Bericht veröffentlichten
Reaktion unter Einsatz eines Rhodiumkatalysators beteiligt waren. Die
Wissenschaftler beschrieben die aktiven Spezies, Produktverteilungen und
einen vorgeschlagenen Katalysezyklus in einem veröffentlichten, von
Experten begutachteten Artikel.
Die Forscher untersuchten aufbauend auf dieser Erkenntnis den
detaillierten Verlaufsmechanismus für die gesamte
Phosphin-Boran-Dehydrokupplungsreaktion, an der ein weiteres
Phosphin-Boran und ein weiterer Katalysator auf Rhodiumbasis beteiligt
sind. Sie identifizierten erstmals die detaillierten thermodynamischen
und kinetischen Parameter einschließlich der geschwindigkeits- und
umschlagbegrenzenden Prozessparameter für die Katalyse.
Die Experimente, die zum ersten Mal Daten über für die
Dehydrokupplung von Phosphin-Boranen entscheidende
Phosphin-Boran-bindungsbildende Ereignisse lieferten, wurden in einem
weiteren von Experten begutachteten Fachjournal veröffentlicht. Die
Abschlussarbeiten über die Reaktionsgeschwindigkeiten ergaben neue
Daten, die derzeit zur Veröffentlichung vorbereitet werden.
Auf diesem Wege hat die Finanzhilfe die Laufbahnentwicklung von
geförderten Forschern durch Schulungen, Beratungsmöglichkeiten sowie
Präsentationen auf Tagungen und Konferenzen unterstützt.
DEHYDROCOUPLE hat mit detaillierter Arbeit an Reaktionen, die zu
vielversprechenden neuen Verbindungen hinführen, einen bedeutsamen
Beitrag zum überaus wichtigen Gebiet der Kunststoffe geleistet.
veröffentlicht: 2015-03-09