Einzelne nanoskopische Emitter in Halbleitern
Wechselwirkungen zwischen Licht und Materie sind die Ursache zahlreicher Phänomene und bilden die Grundlage für neuartige Geräte. Mit einem nie da gewesenen Versuchsaufbau konnten Wissenschaftler bahnbrechende Ergebnisse mit ultrakurzen kohärenten Lichtblitzen in Halbleiter-Nanostrukturen verzeichnen.
Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts "Demonstration of superradiance
in a semiconductor nanostructure" (SUPERRAD) setzten sich ambitionierte
Wissenschaftler zum Ziel, quantenmechanische Wechselwirkungen zu
erforschen. Obwohl die Gerätekosten enorm und hochreine Proben nicht
verfügbar waren, konnte das Team bis zum Ende des Projekts erstklassige
Ergebnisse erzielen.
Das Projekt war auf kohärente nichtlineare Spektroskopie
ausgerichtet, und mit den bahnbrechenden Ergebnissen hinsichtlich
einzelner Emitter in Feststoffen wurden neue technologische Maßstäbe
gesetzt.
Die Wissenschaftler entwickelten ein neuartiges
Spektroskopieverfahren, bei dem kurze optische Impulse aus drei Strahlen
angewendet werden. Die Impulse erzeugen mit ihrer Resonanz eine
nichtlineare Reaktion bei einzelnen Exzitonen (dipolaren Momenten, die
durch ein Elektronen-Loch-Paar verursacht werden) in stark beschränkten
Quantenpunkten. Der Aufbau ist deutlich leistungsfähiger als die
vorherige Generation und war bis vor Kurzem weltweit in nur einem Labor
verfügbar.
Mit diesem Aufbau führte das Team bahnbrechende Experimente mit
einzelnen Exzitonen durch und wendete dabei Protokolle für
Vier-Wellen-Mischung und Sechs-Wellen-Mischung an, bei denen die
Wechselwirkungen zwischen vier bzw. sechs kohärenten optischen Feldern
genutzt werden. Die Forscher konnten die Rückgewinnungseffizienz
kohärenter Reaktionen von einzelnen Quantenpunkten in Halbleitern
drastisch verbessern. Da Quantendatenverarbeitung auf kohärentem und
reversiblem Mapping der Interaktionen zwischen Licht und Materie beruht,
ist dies von hoher Bedeutung.
Die Projektergebnisse wurden durch zahlreiche Publikationen in
renommierten von Experten geprüften Fachzeitschriften verbreitet,
darunter "Nature Materials", "Nature Communications" und "Nature
Photonics". Das Verfahren ermöglicht die Untersuchung verschiedener
Materialien und Verhaltensweisen, darunter die räumliche Ausbreitung von
Kohärenz, und hat die Projektleitung als auf diesem Gebiet führende
Persönlichkeit etabliert.
veröffentlicht: 2015-02-10