Routine- und Notfallkommunikation

Während der Periode unmittelbar nach einer Katastrophe können herkömmliche mobile Kommunikationssysteme überlastet sein, da es vorübergehend einen Bedarf für zusätzliche Kapazitäten gibt. In der Regel kann diese Extrakapazität erlangt werden – es wäre jedoch ideal, wenn ein Kommunikationssystem sowohl normale als auch außerordentliche Anforderungen erfüllen könnte.

Die Entwicklung eines solchen Systems ist das Ziel des EU-finanzierten Projekts "Public protection and disaster relief – Transformation center" (PPDR-TC). Das Konsortium hat zum Ziel, eine interoperable, sichere und robuste Sprach- und Datenkommunikationsarchitektur zu entwickeln, die auf Notfallleistungen zugeschnitten ist. Die aus 10 Mitgliedern bestehende Gruppe untersucht einen optimalen Zusammenschluss aus kommerzieller Breitbandinfrastruktur mit Notfallsystemen. Das Unterfangen läuft von April 2013 bis September 2015.

Zu den ersten Aktivitäten zählten die Festlegung der Benutzeranforderungen und die Erkennung von Lücken in aktuellen Technologien. Das Team entwickelte und dokumentierte Referenz-Nutzungsszenarien, Dienste für den Schutz der Öffentlichkeit und die Katastrophenhilfe (PPDR) und Anwendungsanforderungen. Das Projekt erhielt Genehmigungen und Benachrichtigungen von relevanten Behörden in allen teilnehmenden PPDR-Ländern. Bis Februar 2014 sollte eine Datenbank mit PPDR-Spezifikationen öffentlich verfügbar gemacht werden und bis März 2014 mit Daten gefüllt werden.

Die Gruppe identifizierte, analysierte und klassifizierte auch PPDR-Referenzdienste. Die Forscher führten eine erste Untersuchung seiner Validierungsszenarien durch, und es wurden Projekttools angegeben; diese Arbeit wurde in zwei internen Dokumenten detailliert festgehalten.

Die Teammitglieder erstellten auch ein Geschäftsmodell für Europa, in dem zusammengefasst wird, wie PPDR-Systeme beschafft werden.

Nach Abschluss des Projekts wird PPDR-TC ein System geschaffen haben, das die PPDR-Kommunikationseffizienz, Interoperabilität und Sicherheit durch den Einsatz neuer Technologien verbessert. Das Projekt wird auch Inputs für die Überarbeitung aktueller europäischer Kommunikationsstandards liefern.