Die Untersuchungen zu ethischen, sozialen und rechtlichen Aspekten (ethical, social and legal aspects, ESLA) der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) sind bruchstückhaft und werden stets anhand von Einzelfällen durchgeführt. EU-finanzierte Forscher führten nun eine systematische Analyse dieser Bereiche durch, um möglichen Problemen zuvorzukommen, die aus der allgemeinen Verbreitung von IKT erwachsen.
Die Möglichkeiten, die unserer Informationsgesellschaft von heute durch
den Einsatz von IKT zur Verfügung stehen, sind vielzählig. Es gibt
jedoch wachsende Bedenken in Bezug auf die Herausforderungen, die sich
negativ auf die soziale Entwicklung, etwa in Bezug auf Datenschutz und
Sicherheit, auswirken könnten. Die IKT-Akteure erkennen dabei die
Dringlichkeit der Ausgestaltung eines sachkundigen Dialogs, um zu
Kenntnissen über die Umstände zu gelangen, die erforderlich sind, um das
Vertrauen in die IKT zu bewahren, und der Schaffung von
Unterstützungswerkzeugen.
Die allgemeine Zielsetzung des Projekts "ICTethics. An
interdisciplinary approach for addressing ethical, social and legal
aspects of ICT" (
ICTETHICS)
bestand darin, auf detaillierte Weise die ethischen, sozialen und
rechtlichen Aspekte der Umgebungsintelligenz (Ambient Intelligence,
AmI), einer die Menschen in ihrem täglichen Leben unterstützenden
digitalen Umgebung, zu untersuchen. Die Resultate werden zur Entwicklung
der nötigen Instrumente und Netzwerkkapazitäten für eine zukünftige
Nutzung durch ESLA-Behörden, IKT-Fachleute und Öffentlichkeit hinführen.
Bei der Untersuchung zur Umgebungsintelligenz begannen die Partner
mit der Bestimmung und darauffolgenden Analyse der vier strategischen
IKT-Fortschritte, welche den privaten und sozialen Bereich wandeln
können. Diese sind: die Entwicklung intelligenter Umgebungen, die
Konvergenz der physischen, geistigen und virtuellen Aspekte, das
Internet der Dinge sowie IKT für die Sicherheit der Menschen.
Für alle vier Entwicklungsrichtungen sammelte das Team eine Reihe
von Vorstellungen und Ansichten auf Grundlage der Tatsache, dass sie
zwar etabliert sind, aber auf Irrtümern beruhen oder sich über
konventionelle Standpunkte hinwegsetzen, und somit Debatten und den
Austausch in Gang setzen können.
Außerdem verfolgten die Projektteilnehmer mehrere wichtige
Informations- und Verbreitungsmaßnahmen. Sie organisierten Workshops
über Sicherheit und über IKT für öffentliche Ordnung, und richteten eine
Sommerschule für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler
sowie eine Meisterklasse für aktive Profis ein.
ICTETHICS hat nun den Weg für ethische, soziale und rechtliche
Aspekte von Informations- und Kommunikationstechnologien auf hohem
Niveau bereitet. Damit werden klarere Angaben offenbar, wie
IKT-Innovationen die Zukunft aller Beteiligten beeinflussen werden.