Très Cloîtres Numérique , in
diesem Sommer an den Start gehen. Hierbei handele es sich um ein
"lebendiges Denkmal" für ein vernachlässigtes Stadtviertel in Grenoble.
Das Projekt will Personen ansprechen, die "den Stadtteil kennen, und
auch diejenigen, die sich für das reiche kulturelle Erbe von Grenoble
und die Menschheitsgeschichte interessieren".
Die Teilnehmer können mit einem Tablet oder Smartphone die Stadt
durch ein virtuelles Objektiv betrachten. Das moderne Stadtbild, das sie
durch die Kamera ihres Geräts sehen, wird mit historischen Fotos und
3D-Rekonstruktionen alter Gebäude überlagert, sodass der Benutzer seine
Umgebung in einer Zeitreise betrachten kann. Schulkinder aus Grenoble
haben Fotos und Erinnerungsstücke ihrer Eltern und Großeltern gesammelt,
um ihre Erinnerungen für künftige Generationen zu erhalten.
Mehr als Smartphones und Tablets: tragbare erweiterte Realität
Obwohl "Très Cloitres Numérique" eine ehrgeizige Initiative ist,
muss der Benutzer hier immer noch durch sein intelligentes Gerät
schauen. Aber anstatt die Welt durch ein Gerät zu betrachten, so
Chippendale, sollte es möglich sein, eine erweiterte Umgebung nahtlos
mit intelligenten Brillen, Uhren und Hörern zu erleben.
"Das gewöhnliche Postkasten-Paradigma der Augmented Reality – man
hält sein Smartphone hoch und verwendet es als Zauberspiegel – macht AR
auch für die breite Masse zugänglich, aber meiner Meinung nach ist es
keine komfortable Erfahrung. Obwohl ich auf diesem Gebiet arbeite, nutze
ich keine AR-Apps in meinem Alltag", sagt Chippendale. "Sie sind
einfach zu allgemein gehaltenund liefern mir nicht die Informationen,
die ich brauche, je nachdem wo ich mich befinde, was ich tue und was mir
Spaß macht.
"Allerdings glaube ich, dass sich das bald ändern wird. In VENTURI
haben wir innovative "Realitätswahrnehmung" durch Computer-Vision und
Sensorfusion untersucht und mit intuitiver "Welterweiterung" durch
3D-Audio, Smartwatch-Interaktion und HMD wie die Google-Brille
verknüpft."
Das Ziel des VENTURI-Projekts besteht darin,
AR-Anwendungen zu schaffen, die sich nahtlos mit der Interaktion des
Benutzers mit der realen Welt vermischen. Die Benutzer können dann auch
weiterhin auf ihr Smartphone oder Tablet schauen, erhalten aber
Informationen, die ihre Erfahrung der Welt um sie herum über einen
Kopfhörer oder eine intelligente Brille verbessert.
Unterstützung der Kunden durch AR
Nicht nur virtuelle Geschichtsmuseen lassen sich mit den AR-Systemen
des VENTURI-Projekts erschaffen. Unternehmen wie Volkswagen, Audi und
IKEA arbeiten mit dem Projektpartner
Metaio
zusammen, um interessante neue Tools zu entwickeln. So können sich
Audi-Kunden beispielsweise bei einer virtuellen Besichtigung ihres neuen
Fahrzeugs mit dessen Funktionen vertraut machen. Volkswagen ermöglicht
es den Benutzern, sich ihr Auto vor der Bestellung individuell
anzupassen. Bei IKEA und Mitsubishi wiederum können die Kunden sich
ansehen, wie die Produkte bei ihnen zu Hause oder im Büro aussehen,
bevor sie sie kaufen.
In Zusammenarbeit mit Metaio und Sony entwickeln die
VENTURI-Projektmitglieder die ihrer Meinung nach erste Generation
allgegenwärtiger AR-Tools. Paul Chippendale sagt:
"Dank Sonys
Beteiligung an VENTURI hatten wir privilegierten Zugang zu deren
Zukunftsvision tragbarer Geräte, angefangen bei intelligenten
Armbändern, die die Aktivitäten des Benutzers protokollieren, bis hin zu
fortschrittlichen Head-Mounted-Displays. Wir haben diese Erkenntnisse
mit Metaios guter Marktkenntnis kombiniert, um individuelle AR-Inhalte
zu schaffen, die sich am sozialen Profil, der aktuellen Umgebung des
Benutzers orientieren und auch daran, was er gerade tut."