Das Potenzial eines Mobilitätssystems mit erhöhter Sicherheit, Sauberkeit, Effizienz und Benutzerfreundlichkeit steigert den Enthusiasmus für die Entwicklung vernetzter und automatisierter Fahranwendungen. In Europa werden derzeit in mehreren Pilotprojekten oder Programmen für den öffentlichen Verkehr autonome Fahrzeuge eingesetzt. Darunter ist auch das EU-finanzierte Projekt PRoPART (Precise and Robust Positioning for Automated Road Transports) mit Schwerpunkt auf automatisierte Fahrzeuge und fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme. Ziel dieses Projekts ist die „Entwicklung und Präsentation einer hochverfügbaren Ortungslösung für vernetzte automatisierte Fahranwendungen“, wie in einer
Projektpräsentation beschrieben wird.
Das Projekt nutzt bestimmte Funktionen des europäischen globalen Navigationssatellitensystems (GNSS) Galileo in Verbindung mit weiteren Ortungs- und Sensortechnologien. Es erweitert eine vorhandene, von einem der Partner entwickelte Echtzeit-Kinematik-Software. Auf der
Website des Projekts wird erläutert: „Bei der Echtzeit-Kinematik-Software handelt es sich um eine weit verbreitete Technik für präzise GNSS-Ortung auf der Basis der Nutzung von Code-Messungen und Trägerphasenmessungen der primären GNSS-Konstellation(en).“
Sensorfusion
In einer
Presseveröffentlichung des Projekts wird darauf hingewiesen, dass die derzeit in der Entwicklung befindlichen Anwendungen mit vernetzten und automatisierten Fahrzeugen „auf der Kooperation unterschiedlicher Lösungen zur Bestimmung der absoluten Position eines Fahrzeugs auf der Straße und relativ zu eventuellen Hindernissen basieren.“ Weiter heißt es: „Keine einzelne Technologie kann dies in allen Situationen lösen und bei der Kombination unterschiedlicher Technologien ist es von größter Bedeutung, die Integrität der verfügbaren Informationen zu verstehen. Beim Projekt PRoPART wird die entwickelte Ortungslösung in einem LKW demonstriert, der in der Lage sein wird, unter Autobahnbedingungen automatisiert zu fahren.“
Wie im Online-Magazin
„GPS World“ zitiert, sagt Fredrik Hoxell, leitender Ingenieur beim Projektpartner Scania: „Wir profitieren von der hohen Mehrwegunterdrückung, die durch den binären Offset-Code von Galileo ermöglicht wird. Des Weiteren gibt es eine wesentliche Verbesserung bei der Zuverlässigkeit der Mehrdeutigkeitsauflösung der Trägerphase.“ Im selben Artikel wird bemerkt, dass PRoPART „Sensorfusion unter Verwendung der Sensoren im Fahrzeug und einem Verkehrssensor der Straßeninfrastruktur implementiert, wodurch auch nicht automatisierte und nicht vernetzte Straßenfahrzeuge berücksichtigt werden.“
Zusätzlich zu den Sensoren im Fahrzeug wird PRoPART auch eine „kostengünstige Ultrabreitband-Bereichslösung für Redundanz und Stabilität in Bereichen mit schwacher GNSS-Abdeckung, z. B. in Tunneln oder in Straßenschluchten“ implementieren, wie auf
CORDIS zu lesen ist. Weiter heißt es: „Um die Anforderungen an die kombinierte Ortungslösung PRoPART korrekt zu definieren, wird eine kooperative Anwendung mit automatisierten Fahrzeugen definiert und entwickelt.“ In dieser Anwendung wird eine „kollaborative Funktion für den automatisierten Spurwechsel integriert sein, die einen sicheren und stabilen Spurwechsel eines automatisierten Nutzfahrzeugs ermöglicht“, wie auf der
Website des Projekts zu lesen ist.
Das Projekt PRoPART läuft bis Ende 2019. Die Partner glauben, dass das Zielpublikum, das vom Projekt PRoPART profitieren wird, die Hersteller von Nutzfahrzeugen, direkte Automobilzulieferer – definiert als Unternehmen, die Teile oder Systeme direkt an Erstausrüster liefern – sowie IoT-Anbieter, Mikrochiphersteller und Hersteller von autonomen Robotern umfassen wird.
Weitere Informationen:
PRoPART Projektwebsite