Proteine ersetzen Kunststoff
Eine Säule der modernen Gesellschaft stellen gewissermaßen die Kunststoffe in ihren verschiedenen Anwendungen dar, jedoch ist dieses Material extrem schädlich für die Umwelt. Ein EU-finanziertes Projekt will diesen Werkstoff durch eine umweltfreundliche Alternative aus pflanzlichen Nebenprodukte ersetzen.
Jahr für Jahr werden Millionen Tonnen Plastik hergestellt. Kunststoffe
sind umweltschädlich, da sie nicht biologisch abbaubar sind und man bei
ihrer Herstellung stark auf fossile Brennstoffen angewiesen ist. Von
Pflanzen zurückbleibende Reste enthalten Verbindungen, die
möglicherweise als erneuerbares Material eingesetzt werden und letztlich
eine praktikable Alternative zu Kunststoffen darstellen können.
Hinter dem Projekt http://www.LEGUVAL.eu (LEGUVAL) (Valorisation of legumes co-products and by-products for package application and energy production from biomass) verbirgt sich eine EU-finanzierte Initiative, die Partner aus Industrie und Forschung vereint, um aus Hülsenfruchtnebenprodukten nachwachsende Rohstoffe herzustellen.
Bislang sind Methoden zur Verarbeitung der Materialien untersucht und verschiedene Nebenprodukte ermittelt worden, indem man Kriterien wie Produktionsmengen und Saisonalität betrachtete. Nebenprodukte von Erbsen, Bohnen und Linsen (alle Arten von Leguminosen) wurden als praktikable Proteinquellen ausgewählt.
Die Forscher optimierten den Extraktionsprozess, um aus Erbsen, Bohnen bzw. Linsen zu 95 %, 67 % bzw. 64 % reines Protein herzustellen. Sie untersuchen überdies die thermischen und mechanischen Eigenschaften dieser Proteine. Des Weiteren kann Restbiomasse aus dem Proteinextraktionsprozess auch als Biogas zum Einsatz kommen, um den Wirkungsgrad des Gesamtprozesses zu verbessern.
LEGUVAL untersucht Nebenprodukte der Hülsenfruchtverarbeitung, um umweltfreundliche Alternativen zu Kunststoffen herzustellen. Da bei der Kunststoffherstellung fossile Ressourcen verbraucht und in erheblichem Umfang Kohlendioxidemissionen verursacht werden, ist dieses Projekt möglicherweise ein wichtiger Baustein einer saubereren Zukunft.
veröffentlicht: 2015-11-13