Die Grundlage zum Bau vollelektrischer Schiffe schaffen

Eine EU-Initiative war an der Einrichtung eines neuen europäischen Exzellenzzentrums für die Entwicklung vollelektrischer Schiffe (All-Electric Ship, AES) beteiligt. Das neu gegründete Exzellenzzentrum in Griechenland soll bei der Entwicklung vollelektrischer Schiffe der ersten Generation eine zentrale Rolle spielen.

Im Rahmen von Maßnahmen zur Förderung eines umweltfreundlichen Transportwesens hat die EU über zahlreiche verwandte Projekte wie z. B. dem Projekt "Marine electrical initiative" (MARINELIVE) in kreative Forschung investiert.

Die enge Zusammenarbeit mit Universitäten, Forschungseinrichtungen und industriellen Partnern aus Griechenland und Europa ermöglichte dem Fachbereich für maritime Architektur und Schiffstechnik (School of Naval Architecture and Marine Engineering) der Nationalen Technischen Universität Athen (NAME-NTUA) die Einrichtung eines Exzellenzentrums im Bereich der maritimen Elektrotechnik. Das Exzellenzzentrum widmet sich allen Bereichen, die für AES relevant sind. Hierzu zählen Stromnetze, das Energiemanagement, Antriebssysteme sowie die Automatisierung und Steuerung.

Sechs erfahrene griechische Forscher wurden angeworben, um einen Beitrag für die Gestaltung und Entwicklung eines elektrischen Energiesystem-Emulators für Schiffe zu leisten und bei der Erprobung neuer Ideen behilflich zu sein. Es wurden zudem Forschungsvorschläge vorbereitet und Networking in ganz Europa betrieben.

Der gegenseitige Austausch mit führenden europäischen Einrichtungen spielte für den Wissenstransfer an die NAME-NTUA ebenfalls eine wichtige Rolle. Zu den behandelten Themen zählte eine Risikobewertung, die AES-Überlebensfähigkeit, eine Computermodellierung der Fluiddynamik (bei großen Schiffsdieselölawendungen), parallel geschaltete Berechnungen sowie die Elektronik in hybriden Antriebssystemen.

Wichtige Software- und Hardwareausrüstung für die AES-Forschung wurde beschafft und die bestehende Infrastruktur erweitert. Die Projektpartner organisierten sechs verschiedene Workshops und zwei internationale Konferenzen. Ferner wurden die Öffentlichkeits- und Werbearbeit intensiviert. Dies umfasste fünf gemeinsame Artikel und sechs Zeitschriftenartikel in Peer-Review-Zeitschriften sowie 26 Beiträge auf internationalen Konferenzen.

Durch die Einrichtung eines Exzellenzentrums wird das MARINELIVE-Projekt die führende Stellung der NAME-NTUA im Bereich der maritimen Architektur und Schiffstechnik innerhalb des Europäischen Forschungsraums (EFR) stärken und dessen Möglichkeiten zur Durchführung von Forschungsarbeit in AES-Kernbereichen vergrößern. Das Projekt soll einen Beitrag für die regionale wirtschaftliche und soziale Entwicklung leisten und das Potenzial der NAME-NTUA zur Ausrichtung zukünftiger Forschungsprojekte im Bereich der maritimen Elektrotechnik im Rahmen des Programms Horizont 2020 steigern.

veröffentlicht: 2015-08-06
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