Europäische Unternehmen sind dem zunehmenden Druck ausgesetzt, sich an
kürzere Produktlebenszyklen anzupassen und ihre Produktionssysteme
häufiger neu zu konfigurieren, um neue Produktvarianten anzubieten. Im
EU-finanzierten Projekt "Plug and produce intelligent multi agent
environment based on standard technology" (
PRIME)
wird derzeit nach dem Prinzip "Plug and Produce" eine neue
Multi-Agenten-Architektur entwickelt, mit der Produktionssysteme
mithilfe innovativer Mensch-Maschine-Interaktionsmechanismen (MMI)
konfiguriert werden können.
PRIME verbessert die aktuellen Montagesysteme durch standardisierte Verfahren, Steuerungslösungen und Schnittstellen, um eine schnelle Neukonfiguration und Einsatzbereitschaft zu ermöglichen. Diese Montagesysteme der neuen Generation basieren auf Selbsterkenntnis und Selbstanpassung, die durch computergestützte Systeme (Multi-Agenten), einen dynamischen Wissensaustausch und eine integrierte Überwachung ermöglicht werden Darüber hinaus werden sie in der Lage sein, die Korrektur von Fehlern und die Verbesserung der operativen Leistung proaktiv zu unterstützen.
Die Gesamtleistung des Systems wird mit den Produktionszielen und Engpässen verglichen, wodurch eine Optimierung und Anpassung der Montageprozesse ermöglicht wird. Standardisierte Schnittstellen erleichtern die Integration von älteren Prozess-Systembausteinen.
Bislang haben die Projektmitglieder die Anforderungen der Industrie an Plug-and-Produce-Montagesysteme analysiert und die PRIME-Architektur definiert. Dabei wurde der Schwerpunkt auf die Entwicklung eines semantischen Modells gelegt, welches das gesamte System beschreibt, sowie auf ein Multi-Agenten-Datenmodell, das die korrekte Funktion von PRIME unterstützt.
Das Team entwickelte zudem einen Ansatz zur Konfiguration der Plug-and-Produce-Montagesysteme. Die Arbeiten wurden auf die Gestaltung und Umsetzung der Kommunikations- und Steuerungsinfrastruktur und die Erprobung der MMI-Komponenten ausgerichtet. Eine weitere Aufgabe bestand darin, das PRIME-System in die Lage zu versetzen, dass es proaktiv neue Verhaltensweisen und Agenten wählen kann, um mit den dynamischen Kräften umgehen zu können, die durch die Interaktion mit der realen Welt entstehen. Zu diesem Zweck wird das Team Selbsterkenntnis, die Fähigkeit zur Selbstanpassung und zur Beurteilung der eigenen Leistung, einbeziehen.
Drei Demonstrationssysteme werden zeigen, wie PRIME Anwendung in realen industriellen Situationen finden kann. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Überprüfung, Gültigkeitsprüfung und Vorführung der entwickelten Methoden sowie auf einer weiteren Verfeinerung der innovativen Entwicklungen durch kontinuierliche Beurteilung und Bewertung.
Das in PRIME entwickelte, bahnbrechende System wird einen großen Einfluss auf europäische Unternehmen haben. Durch die Reduzierung der Rekonfigurationszeiten, der Kosten und des Aufwands sollte es zu deutlich geringeren Installationskosten und einer verbesserten Reaktionsfähigkeit der Montagelinien führen.