Kostengünstige Synthese organischer Verbindungen
Metallbasierte Katalysatoren für die Produktion von kohlenstoffhaltigen Verbindungen stellen eine wichtige Säule der organometallischen Chemie dar. Derzeit ist man dabei, die verwendeten Edelmetalle durch besser verfügbare und kosteneffizientere Katalysatoren zu ersetzen und Eisen ist ein viel versprechender Kandidat.
Der Einsatz von Edelmetallen wie Palladium, Gold, Iridium und Rhodium
als Katalysatoren hat der organischen Synthese enorme Fortschritte
gebracht. Allerdings sind diese Metalle äußerst selten und seht teuer.
Ein weiteres Metall, das in bestimmten Reaktionen verwendet wird, ist
Zinn, es ist jedoch giftig und kann schädlich für die Umwelt sein.
In der organischen Chemie kann ein Blick auf die Bildung von
Molekülen in der Natur helfen, wenn man die Reaktivität von reichlicher
vorhandenen Metallen nutzen will, um kohlenstoffhaltige Verbindungen zu
produzieren. In dem EU-finanzierten Projekt FESUSTCAT ("Redox ligands
and iron complexes for sustainable catalysis") wurden Katalysatoren auf
Eisenbasis im Hinblick auf mehrere wichtige Reaktionstypen untersucht.
Heterozyklische Verbindungen sind zyklisch und enthalten zwei oder
mehr verschiedene Arten von Atomen und bilden wohl die größte und
vielfältigste Klasse von organischen Verbindungen. Die Wissenschaftler
untersuchten die Aktivität eines bekannten Eisenkatalysators in
Zykloisomerisierungsreaktionen, bei denen eine Verbindung in eine andere
umgewandelt wird, die die gleichen Atome mit einer unterschiedlichen
Anordnung aufweist. Darüber hinaus entwickelten sie eine Reihe von
Eisenkatalysatoren und charakterisierten deren Aktivität in der
Zykloisomerisierung.
Für den Einsatz von neuartigen eisenbasierten Katalysatoren in
reduktiven Radikalen-Zyklisierungsreaktionen und
Atomtransfer-Radikalen-Additionsreaktionen wurden Methoden entwickelt.
Bei der Radikalen-Zyklisierung handelt es sich um die Bildung von
zyklischen Strukturen durch hochreaktive freie Radikale. Mit
Atomtransfer-Radikalen-Additionsreaktionen werden mithilfe von
Metallkatalysatoren Kohlenstoff-Kohlenstoff-Verbindungen gebildet. Beide
Reaktionstypen sind für die Industrie von großer Bedeutung.
Die Wissenschaftler demonstrierten, dass Eisen eine geeignete und
umweltfreundliche Alternative für toxisches Zinn bei Radikalenreaktionen
ist. Außerdem erweiterten sie unsere Kenntnisse zu den
Reaktionsbedingungen bei der metallbasierten Katalyse. Die zukünftige
Verwendung von Eisen könnte für die Synthese von heterozyklischen
Verbindungen die Sicherheit erhöhen und die Kosten verringern, mit
maßgeblichen Implikationen für die EU-Wirtschaft.
veröffentlicht: 2015-03-17