Entwicklung einer passiven Kühllösung für nächste Flugzeuggeneration
Systeme für im stärkeren Maße elektrisch betriebene Flugzeuge (More-electric aircraft, MEA) verfügen in Luftfahrtelektronikanwendungen über hochintegrierte elektrische Netzwerke. EU-finanzierte Forscher konzipieren ein passives Kühlsystem für das Wärmemanagement von elektrischer Hardware, um den erfolgreichen Betrieb zu gewährleisten und die Leistungsfähigkeit zu steigern.
Wärmemanagement und Zuverlässigkeit der elektrischen Systeme in rauen
Umgebungen sind von entscheidender Bedeutung für das weitere Wachstum
des MEA-Marktes. Wirkungsvollere Möglichkeiten zur Kühlung von
Elektronikbauteilen mittels einer Technik mit der Bezeichnung
"Heatspreader" (Hitzeverteiler) werden immer stärker Teil von
Wärmeübertragungslösungen. Diese Systeme wurden bislang jedoch noch
nicht in Avionikanwendungen angewandt. Modellierungen und Erprobungen in
Experimenten sind erforderlich, bevor sie in Flugzeuge eingebaut werden
können.
Das EU-finanzierte Projekt "Passive cooling solution validation for
aircraft application" (HTCS) entwickelt ein
Zweiphasen-Wärmeübertragungssystem, das die verstärkte Wärmeableitung
bewältigt und passiv ist. Die Arbeit wird in Grad sechs der
technologischen Reife bei einem Zweiphasen-Passivkühlsystem mit einem
hohen Wärmeaustauschkoeffizienten resultieren. Die Maximaltemperatur des
Systems wird erwartungsgemäß 200 Grad Celsius nicht überschreiten.
Die Wissenschaftler konnten bereits die Kühlsystemspezifikationen
erstellen. Eine Kompromiss- und Risikoanalyse führte zur Auswahl eines
Hitzeverteilers mit einem aus Nickel bestehenden Körper, einem
Nickeldocht und Wasser als Arbeitsfluid. Zur Zeit laufen die Arbeiten
zur Erstellung der Schnittstellensteuerzeichnung, der
Kühlsystementwurfsbeschreibung und -begründung sowie Aktivitäten im
Zusammenhang mit dem Versuchsaufbau.
Diese Projektentwicklungen werden es den Luftfahrtakteuren
ermöglichen, auch in extrem begrenzten Umgebungen komplett auf ein
vollständig elektrisches System mit der erforderlichen Zuverlässigkeit
umzusteigen. Das vorgeschlagene HTCS-System wird die anderen
Kühltechnologien in Hinsicht auf Wärmemanagement, Größe und
Leistungsdichte übertreffen. Überdies wird es für eine längere
Lebensdauer der Ausstattung sorgen, was letztlich weniger
Einschränkungen in der Wartungsfreundlichkeit bedeutet.
veröffentlicht: 2015-03-10