Photonentechnik, die mitten ins Schwarze trifft
Ein neues EU-finanziertes Forschungsprojekt kombiniert zwei innovative Technologien im Sinne wichtiger Verbesserungen an kostengünstiger Fotodetektortechnologie. Dafür finden sich, begonnen bei der digitalen Fotografie bis hin zur biomedizinischen Bildgebung, reichhaltige Anwendungen.
Neuartige Materialien mit einzigartigen Eigenschaften treiben die
Weiterentwicklung auf zahlreichen Gebieten sowie die Entwicklung von
spannenden neuen Bauelementen und Geräten voran. Eine neue Klasse von
Materialien, die Plasmonik, nutzt die Wechselwirkung von Licht mit
Kompositen aus, die aus Metallen und Dielektrika bestehen, um zu
optischen Eigenschaften zu gelangen, die in der Natur nicht zu finden
sind. Man geht davon aus, dass diese Metamaterialien die Leistung vieler
optoelektronischer Bauelemente aufwerten werden, wobei die
Anwendbarkeit bislang jedoch nur schwer realisierbar ist.
Das EU-finanzierte Projekt "Plasmonically-enhanced quantum dot
photodetectors" (PEQUPHOT) wurde ins Leben gerufen, um diese Barriere zu
durchbrechen und das Potenzial unter Beweis zu stellen. Es kombiniert
zwei neuartige Technologien, eine Art von nanostrukturiertem
(Quantenpunkt-)Fotodetektor und eine Plasmonenantenne.
Das Team entschied sich für Fotodetektoren, da die Erfassung
optischer Signale für eine Vielzahl von Anwendungen von entscheidender
Bedeutung ist. Kostengünstige, lösungsorientierte
Quantenpunktfotodetektoren gewinnen zunehmend an Interesse. Jedoch
musste stets ein Kompromiss zwischen Geschwindigkeit und Empfindlichkeit
gefunden werden. Eine Minimierung der elektrisch aktiven Fläche erhöht
die Geschwindigkeit, aber die optisch aktive Fläche muss groß genug
sein, um viele Photonen einzufangen. Plasmonenantennen konzentrieren das
Licht im Nanobereich, was den Anstoß des Projekts bildete.
Die Wissenschaftler wendeten eine plasmonische zielscheibenartige
Struktur an, die aus periodisch angeordneten konzentrischen Metallnuten
besteht. Die Nuten konzentrieren und fokussieren das Licht auf die Mitte
bzw. ins Schwarze, wodurch die Übertragung durch ein
Sub-Wellenlängenloch an dieser Stelle verbessert wird. Sie verkleinern
folglich die elektrisch aktive Fläche des Fotodetektors, aber erhalten
die optisch aktive Fläche mittels einer plasmonischen Antenne. Die
Experimente ergaben, dass die Leistung der Quantenpunktfotodetektoren
verbessert werden konnte. Tatsächlich übertraf der plasmonische
Zielscheiben-Fotodetektor (plasmonic bull's eye photodetector) beide
Referenzen.
PEQUPHOT hat überzeugende neue Beweise erbracht, dass mittels
Plasmonik die Leistungsfähigkeit von optoelektronischen Bauelementen
verbessert werden kann. Das Projekt leistete einen wichtigen Beitrag auf
einem im Wachsen begriffenen Bereich und stärkte die
Wettbewerbsposition der EU.
veröffentlicht: 2015-03-03