Neue Forschungsergebnisse aus der Systemchemie bringen moderne Materialien mit einzigartigen Eigenschaften wie etwa Selbstorganisation und Selbstreplikation hervor. Diese Werkstoffe können bei Maßnahmen zur Bekämpfung von Fälschungen und verschiedenen weiteren biologischen und elektronischen Anwendungen zum Einsatz kommen.
Anstelle chemische Prozesse und Verbindungen isoliert voneinander zu
untersuchen, nähert sich die Forschung zunehmend einem Systemansatz an,
gemäß dem komplexe chemische Netzwerke aus verschiedenen Blickwinkeln
erkundet werden.
Das Ziel des von der EU finanzierten Projekts "Replication and adaptation in molecular networks" (
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ist es, im Rahmen eines breiten Spektrums von Forschungsprojekten die
nächste Generation von Systemchemikern zu schulen. Man vereinte
talentierte Nachwuchsforscher mit erfahrenen Wissenschaftlern und
Industriepartnern, wobei man den besonderen Schwerpunkt in der Anpassung
und Replikation innerhalb molekularer Netzwerke sah.
Forscher konnten bereits eine Anzahl selbstsynthetisierender
Materialien herstellen. Sie erzeugten selbstorganisierte Materialien,
die elektrisch leitfähig sind, und Materialien, die adaptive biologische
Funktionen zeigen.
Die Gruppe entwickelte überdies Sensoren für die Bioanalytik und es
starteten die Arbeiten zur Erstellung von Lösungen zur Bekämpfung von
Fälschungen auf Basis selbstorganisierender Materialien. Man stellte
Schulungen im Bereich verschiedener Analyseverfahren zur Verfügung.
Dieses umfassende Schulungs- und Forschungsprogramm wird
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ins Leben entlassen, die
begierig darauf sind, die Grenzen der Systemchemie weiter zu stecken. Im
Resultat dessen wird sich Europa als führend auf diesem schnell
aufkommenden Gebiet positionieren können.