Ein EU-finanziertes Projekt führte eine umfassende Studie zu verschiedenen Quellen elektromagnetischer Strahlung in Elektrofahrzeugen (EV) durch. Die Ergebnisse belegten im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren (ICE, internal combustion engine) vernachlässigbare Unterschiede bei der Magnetfeldexposition.
Um den Schadstoffausstoß zu verringern, die Energieunabhängigkeit zu
fördern und Gesundheitsrisiken zu minimieren, wird intensiv an
Elektroantrieben für den Straßenverkehr geforscht. Trotz der vielen
Vorteile von Elektrofahrzeugen ist jedoch nicht viel darüber bekannt,
welche gesundheitlichen Risiken elektromagnetische Strahlung für den
Fahrer birgt.
Um die Öffentlichkeit besser zu informieren und gesundheitliche
Bedenken zu elektromagnetischer Strahlung in vollständig
elektrobetriebenen Fahrzeugen auszuräumen, wurde das EU-finanzierte
Projekt "EM safety and hazards mitigation by proper EV design" (
EM-SAFETY) initiiert.
Die Forscher führten Magnetfeldmessungen in neun verschiedenen
Fahrzeugen mit Elektro- und drei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren
durch. Die Messungen erfolgten im Fahrzeuginnenraum mit einer neu
entwickelten flexiblen Monitoring-Plattform, für die Sensoren auf Kopf,
Brust und Füßen des Fahrers angebracht wurden. Wie die Ergebnisse
zeigen, beträgt die Feldstärke weniger als 20% der von der
Internationalen Kommission zum Schutz vor nicht-ionisierender Strahlung
(ICNIRP) empfohlenen Grenzwerte. Im Vergleich dazu wurden bei Gas- und
Benzinfahrzeugen rund 10% des Grenzwertes gemessen.
Anhand der Messdaten und umfangreicher Simulationen entwickelte
EM-SAFETY emissionsarme Kabel, Stecker- und Auslegungskonzepte sowie
Leitlinien für die Minimierung der Magnetfeldexposition. Anschließend
wurden die Konstruktionsvorgaben und neuen Komponenten in Zusammenarbeit
mit dem EU-Projekt WIDEMOB in ein neues EV integriert.
Als weiteren Schwerpunkt untersuchte die Studie, wie sich
magnetische Exposition auf biologisches Material auswirkt. So wurden
mehrere Säugetierzelllinien unter Laborbedingungen mit niederfrequenten
Magnetfeldern bestrahlt, wobei weder eine karzinogene Wirkung noch eine
stimulierende Wirkung auf die Proliferation von Krebszellen nachweisbar
war.
EM-SAFETY unterstützte damit eine europäische
Standard-Technologieplattform für den Bau von Elektrofahrzeugen und
entwickelte Architekturen sowie Modelle und Methoden zur Verifikation,
Validierung und Prüfung. Die Informationen wurden über die
Projektwebseite, eine Pressemitteilung und Beiträge in Fachzeitschriften
und Workshops verbreitet.