Revolutionierung des Hafenbetriebs
Der Seeverkehr macht fast 90 % des gesamten Welthandels aus, und man erwartet, dass der Verkehr in den Häfen sich in den nächsten zwei Jahrzehnten verdoppeln wird. Um dieser explodierenden Nachfrage gerecht zu werden, präsentierte eine EU-Initiative eine innovative Technologie, mit der die Leistungsfähigkeit und Sicherheit der Häfen verbessert werden können.
Die Schiffe werden immer größer, da die Betreiber versuchen, die
Produktion zu steigern und Kosten zu senken. Dies belastet die
europäischen Häfen, die versuchen, größere Schiffe sicher unterzubringen
und gleichzeitig die Leistungsquote der Hafenanlagen zu steigern.
Die maritime Wirtschaft der EU stützt sich auf eine Reihe von
Ortungssystemen, die den Schiffen, wie beispielsweise Containerschiffen
und Massengutfrachtern, dabei helfen, in den Häfen zu manövrieren und
anzulegen. Die vorhandenen Systeme sind jedoch teuer und haben nur
geringe Reichweiten. Dank des EU-finanzierten Projekts ist nun ein
Ortungssystem für Schiffe erhältlich, mit dem das
Hafenverkehrsmanagement verbessert werden kann.
Die Teammitglieder führten zunächst eine Anwenderbefragung durch, um
die Systemanforderungen zu definieren. Der Prototyp wurde erfolgreich
im Hafen von Cork in Irland getestet. Die Technologie verwendet ein
globales Satellitennavigationssystem und ein neues drahtloses Netzwerk,
um eine sicheres und effektives Manövrieren und Anlegen im gesamten
Hafen oder in einem Hafenbereich zu ermöglichen. Durch diese Komponenten
werden teure Positionsbestimmungssysteme überflüssig.
Das System verwendet eine feste Basisstation, die in einem Hafen
installiert und mit einer Funktechnologie ausgestattet ist, die über
eine Reichweite von mehreren Kilometern verfügt. Es liefert genaue
Koordinaten und überträgt diese Daten an einen GPS-Empfänger auf einem
Schiff. Der Hafenbetreiber bekommt dann in Echtzeit Position und
Geschwindigkeit übermittelt. In Tests wurde der Standort des Schiffes
auf den Zentimeter genau angezeigt.
Es wird erwartet, dass die Anlegemanöver durch DOCKINGASSIST um 20 %
verkürzt werden können, was sowohl Zeit als auch Geld spart und
gleichzeitig den Brennstoffverbrauch und die Kohlendioxidemissionen
senkt. Die Projektergebnisse haben das Potenzial, die europäischen
Hafenbetriebe zu tragfähigen Wirtschaftszentren werden zu lassen.
veröffentlicht: 2015-02-05