Polymer-Verbundstoffe haben dazu beigetragen, das Gewicht von Luftfahrzeugen ohne Leistungseinbußen reduzieren zu können. Von der EU geförderte Wissenschaftler haben den Stand der Technik vorangebracht und Entwurfs-, Verarbeitungs- sowie Zertifizierungsrichtlinien für den Herstellungssektor im Bereich der europäischen Luftfahrt entwickelt.
In diesem Bereich wurde vorrangig wärmehärtbarer Kunststoff (Kunststoff,
der einmalig erhitzt und geformt wird und nicht wiederverwendet werden
kann) verwendet. Diese Kunststoffe sind leichter zu bearbeiten und
weisen bei hohen Temperaturen im Vergleich zu thermoplastischen
Polymeren, die eingeschmolzen und wiederverwendet werden können, ein
besseres Verhalten auf. Zusätzlich wurden, was die Verarbeitung und
Verwendung anbelangt, weitaus umfassendere Forschungserkenntnisse und
Erfahrungen gesammelt.
Das von der EU geförderte Projekt „Eco-design and manufacturing of thermoplastic structural fairings for helicopters“ (
ECO-FAIRS)
machte von den neusten Fortschritten im Bereich thermoplastischer
Materialien und der Verarbeitung umweltfreundlicher struktureller
Luftfahrzeug-Komponenten Gebrauch. Wissenschaftler nutzten deren
vielversprechende mechanische Eigenschaften bei Wärme und Feuchtigkeit,
deren Beständigkeit, die kurzen Produktionszyklen und die gemeinsam zum
Tragen kommenden Effizienzfaktoren, die eine Verringerung der Werkzeug-
und Produktionskosten kosten unterstützen.
Im Zuge des ECO-FAIRS-Projekts wurde eine verlässliche Methodik zum
Entwerfen und Herstellen thermoplastischer struktureller
Verbundwerkstoffkomponenten im Luftfahrtsektor entwickelt, die auf
Pressverfahren basiert. Pressverfahren sind eine zuverlässige Technik,
die sich bei der großflächigen Produktion hochqualitativer Komponenten
ausgezeichnet kontrollieren lassen. Die Entwicklung nummerischer
Werkzeuge und experimenteller Methoden führte zu einer Optimierung von
Materialien und Verfahren.
Die komplexen und hochleistungsfähigen Formen, die in der
Luftfahrtindustrie erforderlich sind, lassen die Kombination von
Verfahren zu einem kritischen Erfolgsfaktor für die Herstellung und
Verwendung werden. Das Team entschied sich für ein
Induktionsschweißverfahren, das auf Foucault-Wirbelströme zur Erwärmung
des Materials setzt. Im Anschluss an umfassende nummerische und
experimentelle Arbeiten, bauten die Wissenschaftler eine neue,
optimierte, vollautomatische Maschine zum kontinuierlichen
Induktionsschweißen. Deren ausgezeichnete Leistung wurden durch die
mechanischen Eigenschaften der Schweißnähte bestätigt. Dies ist eines
der zentralen Ergebnisse des Projekts.
Mit den im Rahmen des ECO-FAIRS-Projekts entwickelten Materialien
und Verfahren wurden drei Einheiten zur Demonstration der Technik für
Helikopter entworfen und hergestellt. Die Einheiten wurden
zerstörungsfreien Prüfungen unterzogen und deren mechanisches Verhalten
vollständig evaluiert. Eine Ökobewertung bestätigte geringere
Auswirkungen auf die Umwelt im Vergleich zu wärmegehärteten
Verbundstoffen. Das Team entwickelte wichtige Methoden zur
Qualitätskontrolle und Beschreibung, um eine Zertifizierung
sicherzustellen, die insbesondere für die Luftfahrtbranche von Bedeutung
sein wird.
Das ECO-FAIRS-Projekt hat einen wichtigen Beitrag für den
Herstellungssektor im Luftfahrtbereich geleistet, der verspricht, die
Wettbewerbsfähigkeit substanziell zu steigern und die Wirtschaft der EU
in Zeiten der Krise zu stützen. Die Implementierung verspricht
hochqualitative Verbundstoffe im Luftfahrtbereich bei geringeren Kosten
und geringeren Auswirkungen auf die Umwelt, sowohl was die Herstellung
als auch die Nutzung anbelangt.