Die Art Spinnerdelfin (Stenella longirostris) besteht aus sechs Gruppen, die in bestimmten Habitaten (Ekotypen) leben. Durch EU-Fördermittel wurde die Untersuchung der Evolutionsmechanismen unterstützt, die für die verschiedenen Merkmale verantwortlich sind, welche diese Populationen zeigen.
Das Ziel des Projekts DOLPHIN ECOLOGY (Testing for ꞌꞌporousꞌꞌ genomic boundaries between habitat specialist populations of the spinner dolphin) bestand darin, ein besseres Verständnis der Evolutionsmechanismen zu erreichen, die die Anpassung in der maritimen Umwelt steuern.
Die Forschung tauchte in das Verhältnis zwischen morphologischen, verhaltensbedingten, ökologischen sowie genetischen Variationen unter den verschiedenen Spinnerdelfin-Populationen ein. Das Ziel war es, diejenigen Genombestandteile zu identifizieren, für die ein unterschiedlicher Anpassungsdruck besteht, weil Delfine in ökologisch verschiedenen Habitaten leben.
Sequenzierungstechniken der nächsten Generation wurden angewandt, um tausende von Einzelnukleotidpolymorphismen des Spinnerdelfingenoms zu identifizieren. Diese wurden zur Untersuchung sechs morphologisch und ökologisch distinkter Populationen verwendet, die sich für ein Leben in einem bestimmten Habitat entwickelt haben und um die Präsenz brüchiger genomischer Grenzen zwischen Ekotypen zu prüfen.
Die Resultate zeigten, dass Spinnerdelfine, die entlang der australischen Ostküste leben, einem unterschiedlichen Anpassungsdruck ausgesetzt sind als solche, die sich an in der Nähe gelegenen Orten aufhalten. Dies könnte auf das einzigartige Korallenriffhabitat dieser Region zurückzuführen sein. Die Untersuchung lieferte ebenfalls Informationen zu dem Niveau der genetischen Isolation und der Diversität des Spinnerdelfins an verschiedenen geographischen Orten.
Die Projektinformationen sind von entscheidender Bedeutung, um die Auswirkungen des menschlichen Handelns zu verstehen, da weltweit viele Spinnerdelfine und deren Habitate von der Zerstörung durch Fischereibetriebe bedroht sind. Die Projektergebnisse werden Verantwortlichen dabei behilflich sein, die Verletzlichkeit der Art beurteilen und somit deren Erhalt unterstützen zu können.
Die Ergebnisse von DOLPHIN ECOLOGY liefern wissenschaftliche Beweise dafür, dass ökologisch und morphologisch unterschiedliche Merkmale eine genomische Grundlage haben. Die entwickelten Laborprotokolle und Bioinformatikdaten werden Wissenschaftlern bei der Arbeit an der Populationsgenomik und der Phylogenomik behilflich sein.