Genauere Einblicke in Hirnfunktionen können dazu beitragen, eine Vielzahl von Krankheiten und Störungen besser zu diagnostizieren und zu behandeln, von altersbedingten Krankheiten bis hin zu Depressionen. Die Hirnbildgebung bzw. Neuroimaging wird hier künftig viel leisten, da neuropsychiatrische Störungen mehr als ein Drittel der Bevölkerung betreffen und auf Europa dadurch Kosten in Höhe von mindestens 800 Mrd. Euro jährlich zukommen. Vor diesem Hintergrund fördert das EU-finanzierte Projekt
BRIDGE (Brain & behaviour interdisciplinary research) Forschung und Ausbildung in der Hirnforschung und den Verhaltenswissenschaften, mit besonderem Schwerpunkt auf bildgebenden Verfahren für kognitive und affektive Prozesse im Gehirn.
Um diese Ziele zu erreichen, vergibt das Projekt Stipendien an junge Postdoktoranden, die an neuen fachübergreifenden Themenbereichen forschen. Schwerpunkt des multidisziplinären Forschungsvorhabens sind neuropsychische Grundlagen menschlichen Verhaltens, psychische und affektive Prozesse sowie Umsetzung neuester Innovationen in den kognitiven Neurowissenschaften.
BRIDGE organisierte bereits drei Ausschreibungen für Forschungsprojekte, in deren Rahmen Stipendien an 29 Forscher aus 11 Ländern vergeben wurden. Einige dieser Forscher arbeiten derzeit an verschiedenen Themen im Zusammenhang mit menschlichem Gehirn und Psyche, u.a. zu sozialer Kommunikation, motorischer Ausdrucksfähigkeit, Wut, Humor und Emotionsregulation.
Die Projektergebnisse könnten neue Diagnose- und Behandlungsansätze hervorbringen und bieten neue Einblicke in die menschliche Natur und Psyche, die von großer Bedeutung für Industrie, Arbeitsmarkt und Bildung sein können. Viele der Projektergebnisse wurden bereits in Fachzeitschriften und internationalen Konferenzen an wichtige Akteure vermittelt, und weitere Resultate sollen bis zum Projektende veröffentlicht werden. Von der Erweiterung des Kenntnisstands können vor allem Forschung und Innovation in Europa profitieren.