Neue Wege für den Kampf gegen Pflanzenviren
Forscher haben untersucht, ob die Ausbreitung von Pflanzenviren durch das Blockieren der Wechselwirkung zwischen dem Virus und dem Überträgerinsekt gestoppt werden kann.
Beim herkömmlichen Umgang mit wirtschaftlich schädlichen Pflanzenviren
verließ man sich auf Pflanzenschutzmittel, um die Insektenvektoren zu
stoppen. Zwar hat diese Methode einen gewissen Nutzen, der wahllose
Einsatz von Pflanzenschutzmitteln hat aber weitreichende Auswirkungen
auf Umwelt und menschliche Gesundheit.
In einem Versuch, eine alternative Strategie zu finden, wollte man im Rahmen des EU-finanzierten Projekts "Blocking the transmission of aphid-borne plant viruses" (APHID-BORNE VIRUSES) die Übertragung durch die Unterbrechung der Virus-Vektor-Interaktionen blockieren.
Blattläuse sind verbreitete Vektoren für Pflanzenviren und haben in der Regel Rezeptoren an ihren Mundwerkzeugen, die mit Viren interagieren, um die Übertragung zu fördern. Bei der Strategie von APHID-BORNE VIRUSES sollten Antikörper oder kleine Proteine an Rezeptoren gebunden werden und diese Interaktion physisch blockieren.
Zuerst wurden die zu verwendenden Methoden festgelegt und optimiert. Dann testeten die Forscher sowohl Antikörper als auch Proteine auf ihre Fähigkeit, eine Übertragung des Virus in kontrollierten Experimenten zu blockieren.
Leider war diese Vorgehensweise nicht erfolgreich. Doch im Laufe ihrer Experimente fanden die Wissenschaftler heraus, dass einige Viren die Übertragung von anderen Viren blockieren können. Mehrere weitere Versuche bestätigten dieses Ergebnis.
Um diese Strategie weiter zu untersuchen, werden die Ergebnisse an Blattläusen getestet, die Pflanzen fressen, statt sich von Kombinationen von Viren zu ernähren. Wenn diese Arbeit erfolgreich ist, könnte die von APHID-BORNE VIRUSES vorgesehene Strategie eine Möglichkeit bieten, die Übertragung von Pflanzenkrankheiten zu verhindern.
veröffentlicht: 2015-06-29