Neue Erkenntnisse zur Pheromonverschmutzung
In einem kürzlich durchgeführten Forschungsprojekt wurde untersucht, ob invasive Fischarten einheimische Arten durch Pheromon-Signalisierung beeinträchtigen können.
Europas häufigste invasive Fischart, der Blaubandbärbling, hat
Auswirkungen auf die nativen Moderlieschen (in Europa) und die
Dickkopfelritze (in Nordamerika). Eine Hypothese besagt, dass der
Blaubandbärbling die Fortpflanzung dieser Arten durch eigene
Pheromonsignale stört.
Dieses Konzept der Pheromonverschmutzung stand im Mittelpunkt des
von der EU geförderten Projekts SCENT. Insbesondere wurde untersucht, ob
eine Pheromonverschmutzung die Invasivität des Blaubandbärblings
fördert, vor allem gegenüber der Dickkopfelritze.
Das Projekt verbrachte einige Zeit damit, aus Becken und
Videokameras ein experimentelles Laborsystem zu errichten. Über einen
Fortpflanzungszeitraum hinweg wurden die Elritzen kontinuierlich den
Pheromonen von männlichen Blaubandbärblingen ausgesetzt.
Die Forscher fanden keine Auswirkungen der Pheromone des
Blaubandbärblings auf die Reproduktion der Dickkopfelritze, obwohl es
deutliche Hinweise für Auswirkungen auf die Präferenzen weiblicher
Dickkopfelritzen für versteckte Sexualsignale des Blaubandbärblings gab.
SCENT war auch darum bemüht, die chemische Struktur dieser Pheromone
zu isolieren und zu charakterisieren. Insgesamt trug das Projekt zum
wissenschaftlichen Verständnis der Pheromonverschmutzung und zur
Invasionsbiologie im Allgemeinen bei.
veröffentlicht: 2015-03-06