Das Verständnis
der Genetik, die die Evolution und Artbildung untermauert, ist ein
grundlegendes Ziel der Biowissenschaften. Jüngste Fortschritte in der
genetischen Hochdurchsatz-Sequenzierung geben Wissenschaftlern ein
beispielloses Verständnis dieser Prozesse.
Das Projekt "'Genomics of ecological divergence in the fungal
species Neurospora discreta" (GEDINDIS) untersucht, wie der Pilz N.
discreta sich in mehr als eine Art trennt. Der Pilz siedelt sich nach
Bränden auf abgestorbenen Pflanzenteilen an.
Die Wissenschaftler sammelten 52 Proben von N. discreta an 7
Standorten in Asien, Europa und Nordamerika. Aus diesen Proben wurde DNA
extrahiert und unter Verwendung neuer
Hochdurchsatz-Sequenzierungstechniken sequenziert.
Die Projektforscher konstruierten eine Datenanalysepipeline mithilfe
einer lizenzfreien Bioinformatik-Software und nutzten dies, um die
riesigen Datenmengen, die durch die Sequenzierung erzeugt wurden, zu
analysieren. Sie suchten nach dem genetischen Beweis für die Speziation
zwischen verschiedenen Populationen.
Sie fanden heraus, dass Proben von Alaska und der EU eng miteinander
verwandt waren. Interessanterweise gibt es Hinweise darauf, dass zwei
unterschiedliche Populationen in Washington existieren, aber weder
hybridisierten noch kreuzten sie sich.
Die Forscher konnten auch herausfinden, dass die Differenzierung in
diesen Populationen vor rund 600 000 Generationen erfolgte.
Wissenschaftler untersuchen noch, ob diese verschiedenen Populationen
sich erfolgreich kreuzen können, was darauf hinweisen würde, ob die
Trennung auf die Umwelt oder die genetischen Faktoren zurückzuführen
ist.
GEDINDIS hat das Verständnis der Pilzgenomik vorangebracht und
Aufschluss über die Mechanismen der Artbildung gegeben. Dies könnte
weitreichende Auswirkungen auf die Land-, Forst- und Naturschutzbiologie
haben.