Transparente Methoden zur GVO-Folgenabschätzung

Green and GMO
Green and GMO
By Staff Beebees (Own work) [CC0], via Wikimedia Commons

Europäische Forscher schaffen einen Rahmen, um eine transparente Übersicht über die wissenschaftliche Beweisgrundlage zu den Folgen genetisch veränderter Organismen (GVO) zu erstellen. Die Forscher bewerten außerdem Fütterungsversuche an Tieren und Alternativen bei der Risikobewertung von GVO.

Das europäische Recht sieht vor, dass bei Fütterungsversuchen an Tieren ganze Lebens- und Futtermittel für Sicherheitstests von GMO verwendet werden. Manche der beteiligten Parteien forderten weiterführende Untersuchungen, während die EU-Politik konträr dazu darauf abzielt, die Anzahl an Tierversuchen aus ethischen Gründen und zum Wohle der Tiere zu verringern und einen Ersatz für diese zu finden. Hierdurch wird deutlich, dass es einen hohen Bedarf für die Beurteilung des Mehrwerts intensiver Fütterungsversuche sowie alternativer Testsysteme gibt.

Im Bereich der Toxizitätsprüfung von GVO wurde im Zuge des GRACE-Projekts die Fachliteratur zu Studien über Fütterungsversuchen an Tieren überprüft und ermittelt, dass biologisch relevante Auswirkungen in der Regel nicht festgestellt werden konnten. Zwei Fütterungsversuche über 90 Tage mit genverändertem Mais MON810 wurden im Jahr 2013 durchgeführt und die Resultate liefern keinen Beweis für biologisch relevante Folgen (veröffentlicht im Jahr 2014).

Die Forscher testeten außerdem in-vitro-Zellkultursysteme, die als Ersatz für lebende Tiere bei Toxizitäts- und Allergieprüfungen dienen könnten. Ferner wurden Ansätze von Teilgebieten der modernen Biologie zur Analyse von Pflanzen- und Tiergewebe untersucht.

Die Bewertung potenzieller GVO-Folgen gestaltet sich oftmals schwierig, da das wissenschaftliche Beweismaterial Entscheidungsträgern und sonstigen Beteiligten nicht ohne Weiteres zugänglich ist. Im Rahmen des GRACE-Projekts wurde eine Methode namens „Evidence Synthesis“ (Beweissynthese) angewandt, um Studien zu Folgen des GVO-Anbaus auf die Gesundheit, die Sozialwirtschaft und die Umwelt zu überprüfen. Das Projekt unterstützt die umfassende Präsentation von wissenschaftlichem Beweismaterial zu GVO-Folgen in einem transparenten und zugänglichen (Bewertungs-) Format. Es wurde ein Protokollsatz für 14 priorisierte Gebiete zur Darstellung von wissenschaftlichen Beweisen und zur systematischen Überprüfung vorbereitet.

Die durch das GRACE-Projekt erstellte Datenbank (CADIMA) fungiert als Hub, der einen offenen Zugang zu den primären Daten ermöglicht, die im Laufe dieses Projekts sowie im Zuge gemeinschaftlicher Projekte generiert werden. Die Datenbank bietet Instrumente und Formate, um systematische Überprüfungen durchzuführen und sie ist mit weiteren Datenbanken für die GVO-Sicherheit vernetzt.

Das von der EU geförderte Projekt „GMO risk assessment and communication of evidence“ (GRACE) schaffte während der Forschungsplanung und Auswertung der Projektergebnisse einen einzigartigen Dialog zwischen den Beteiligten. Der Dialog zwischen den Beteiligten und die durch das CADIMA-Projekt bereitgestellten Dienste werden die beteiligten Parteien dabei unterstützen, die GVO-Forschung zu integrieren, auf diese zuzugreifen und Forschungsergebnisse zu verstehen.

veröffentlicht: 2015-02-18
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