Wie Schluff die Bodenverflüssigung beeinflusst

Forschungsingenieure untersuchen die Rolle kleiner Körner aus sandähnlichen Partikeln (sogenannter Schluff) bei der Verflüssigung von Böden. Nach Erdbeben sind viele Fälle von Bodenverflüssigung rund um den Globus aufgetreten, was zu schweren Verlusten von Menschenleben und erhebliche Schäden an Gebäuden und Infrastruktur geführt hat.

Bodenverflüssigung bezieht sich auf den Prozess, bei dem die Festigkeit und Steifigkeit des Bodens durch ein Erdbeben oder andere plötzliche Spannungsänderung reduziert wird. Durch die Untergrabung der Fundamente von Gebäuden und anderen Infrastrukturen können Verflüssigungen enormen Schaden verursachen - wie dies etwa 2011 beim Erdbeben in Christchurch in Neuseeland der Fall war.

Das Ziel des LIQUEFCTN SILTYSANDS-Projekts (Influence of silt characteristics on liquefaction behavior of silty sands) ist es, die Wirkung von Bodenkörnern in Schluffgröße auf Verflüssigungsverhalten von sandigen Böden zu untersuchen.

Dies ist aufgrund der zahlreichen Fälle weltweit wichtig, bei denen eine Verflüssigung unter Beteiligung von schluffigen Sanden nach einem Erdbeben aufgetreten ist. Allerdings kann die Verflüssigung auch unter statischen Belastungsbedingungen auftreten, wie in Bergematerial, Halden, Böschungen, Deichen und Erddämmen, wo Sand und schluffiger Sand existieren.

LIQUEFCTN SILTYSANDS verfolgt drei Hauptziele. Das erste ist, die Wirkung von Schlamm auf die Verflüssigung von schluffigen Sanden unter statischen Belastungsbedingungen zu untersuchen. Das zweite Ziel ist, die Wirkung der Schluffkörner auf das Verflüssigungsverhalten von schluffigen Sanden unter dynamischen Belastungsbedingungen, wie seismischer Belastung bei Erdbeben, zu untersuchen.

Diese ersten beiden Ziele werden durch monotone und zyklische Druckversuche an verschiedenen schluffigen Sanden untersucht. Das endgültige Ziel ist die Ausarbeitung von Empfehlungen für die geotechnische Forschung und für Praktiker, die an der Bewertung der Verflüssigung beteiligt sind.

Vorläufige Ergebnisse zeigen, dass die Verfügbarkeit von Körnern in Schluffgröße (unter 0,0075 mm) im Sand das Verflüssigungspotential erhöht. Weiterhin wird das Verflüssigungspotential durch eine Reihe von Faktoren erhöht, darunter die Größe und Abstufung des Schluffanteils innerhalb der dominierenden Sandmatrix.

Die Ergebnisse aus LIQUEFCTN SILTYSANDS werden klären, welche Faktoren das Verflüssigungspotential von Sanden erhöhen, senken oder anderweitig beeinflussen. Sie werden auch zeigen, welche Arten von Korrekturen und Änderungen für die aktuellen Bewertungsverfahren erforderlich sind, und helfen somit, die Bürger vor den Auswirkungen von Erdbeben zu schützen.

veröffentlicht: 2016-01-28
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