Zu den Risiken fettarmer Ernährung
Eine Studie zu kurz- und langfristigen Effekten fettarmer Nahrungsmittel bestätigte längere Befürchtungen.
Der Kampf gegen Übergewicht gilt in vielen modernen Industriestaaten als
eine der vordringlichsten Aufgaben. So kamen in letzter Zeit viele
ernährungsbewusste Produkte auf den Markt, die zwar weniger fettreich
sind und höheren Nährwert haben, aber beim Verbraucher nicht unbedingt
den gewünschten Effekt hatten. Dies liegt u.a. daran, dass mehr gegessen
wird und sich dadurch die Kalorienaufnahme erhöht.
"The real impact of healthier products on consumption and calorie intake" (HEALTHY PRODUCTS) ist ein EU-finanziertes Projekt, das gesundheitsbezogene Angaben für solche Produkte in realer Umgebung untersucht und kurz- wie auch langfristige Effekte ermittelt. Angesichts der häufigen Überbewertung gesundheitsförderlicher Aspekte standen hier vor allem Verbrauchsmenge und Kalorienaufnahme im Fokus. Grundlage der Bewertung waren Datenerhebungen zum Kaufverhalten bei einer Stichprobengruppe von 311 Haushalten wie auch Produktinformationen zu gesundheitsbezogenen Angaben auf der Verpackung.
Für die langfristigen Effekte fettarmer Produkte kam man dabei zu unterschiedlichsten Schlussfolgerungen, die auch mögliche Unterschiede zwischen Gruppen von Haushalten berücksichtigte. Die Ergebnisse zeigten nach dem ersten Jahr, dass sich mit dem Umstieg auf fettarme Produkte auch die Menge der eingekauften Lebensmittel erhöhte, was die potenziellen Gefahren fettarmer Nahrungsmittel verdeutlicht.
Die Ergebnisse sind für politische Entscheidungsträger und Bevölkerung gleichermaßen relevant, da sie fettarme Produkte, die eigentlich dem grassierenden Übergewichtsrisiko entgegenwirken sollten, aus neuem Blickwinkel betrachten. Auch für Erzeuger gesunder Lebensmittel können diese Informationen aufschlussreich sein, um den Ansprüchen auf der Verpackung besser gerecht zu werden.
veröffentlicht: 2015-06-22