Mehr Wissenschaft in die Lebensmittelpolitik bringen

Globale Preisstabilität bei Lebensmitteln und Ernährungssicherheit sind für die Förderung einer fairen, gut funktionierenden Weltwirtschaft unerlässlich. Die Ursachen von Nahrungsmittelpreisvolatilität und Ernährungsunsicherheit werden immer komplexer, was mehr wissenschaftliche Unterstützung erforderlich macht, die aktuelle politische Reaktionen untermauert.

Das EU-finanzierte Projekt "Understanding and coping with food markets volatility towards more stable world and EU food systems" (ULYSSES) soll eine Reaktion auf die Lebensmittelkrise von 2007 bis 2009 sein. Mit zunehmenden Preisschwankungen und steigender Instabilität der Märkte, höheren Rohstoffpreisen und intensiver Globalisierung der Lebensmittelmärkte sind diese Forschungsbestrebungen auf die Belange der internationalen Gemeinschaft ausgerichtet.


Eines der Projekthauptziele ist es, Informationen über die Preisvolatilität von Lebensmitteln, Futtermitteln und Non-Food-Erzeugnissen zu verwalten. Die Forscher analysieren historische Daten, um Fundamentaldaten des Marktes, Triebkräfte und Auswirkungen zu untersuchen. Neben einer gründlichen Bewertung des gesamten bisherigen Wissens wird man die Ursachen von Marktschwankungen ermitteln und Anstrengungen unternehmen, um deren Folgen abzuschätzen und vorherzusagen.


ULYSSES befasst sich aus vier verschiedenen Perspektiven mit der Lebensmittelpreisvolatilität: verschiedene Zeitrahmen, Art des Erzeugnisses, geografische Reichweite und Position in der Marktkette. Alles erfolgt in Bezug auf die Auswirkungen des Preisniveaus auf die EU-Verbraucher und Haushalte in ausgewählten Entwicklungsländern, Wertschöpfungsketten und neue Politikansätze. Zu den Warenkategorien zählen international gehandelte Lebensmittel und Non-Food-Erzeugnisse sowie frisch oder nicht frische Konsumgüter.


Die Projektmitglieder folgen einem Verbreitungsplan, der eine Internetseite beinhaltet. Sämtliche ausgefüllten Dokumente, wissenschaftlichen Arbeiten und Kurzzusammenfassungen sind auf die entsprechende Webseite hochgeladen worden. Diese Forschungsmaterialien werden auch über den Twitter-Account von ULYSSES (@ULYSSES7FP) und die Liste "ecoagra" verbreitet.


Das erste internationale Seminar fand im März 2014 in Madrid statt und verzeichnete in Bezug auf Beteiligung und Nachbereitung großen Erfolg. Sämtliche wissenschaftlichen Arbeiten und Seminarbeiträge sind unter verfügbar. Dieser Veranstaltung folgte ein weiteres internationales Seminar in Rom, das am 11. Februar 2015 von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) organisiert wurde.  Die ULYSSES-Forscher präsentierten die neuesten Forschungsarbeiten und luden zu einer Podiumsdiskussion mit Vertretern der wichtigsten in Rom ansässigen Organisationen ein.


ULYSSES setzt die Arbeit an einer Überprüfung der Methoden und Resultate zur Preisvolatilität fort. Man wird die methodischen und politischen Schlussfolgerungen aktualisieren, wenn neue Literatur, Erkenntnisse und Daten zur Veröffentlichung zutage treten. Hauptziel bleibt weiterhin, robuste Resultate zum Problem der Preisvolatilität zu erzielen und vielfältige Ergebnisse aus alternativen Methoden, Datenbanken, Ländern, Arten von Erzeugnissen und Ebenen in der Wertschöpfungskette bereitzustellen.


Dieses Forschungsvorhaben wird zu einem besseren Verständnis der Marktdynamik und zur Diskussion über Risikomanagementwerkzeuge in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) nach 2020 beitragen. Es regt weiterhin zu sachlich fundierten Diskussionen und Politikempfehlungsdebatten in den internationalen Gremien an, die sich mit der Preisvolatilität und der Entwicklung neuer politischer Instrumente beschäftigen.


Ein Großteil der Arbeiten ist bereits abgeschlossen und steht der breiten Öffentlichkeit auf der ULYSSES-Internetseite zur Verfügung.

veröffentlicht: 2015-04-16
Kommentare


Privacy Policy