Das Projekt SUCCIPACK legte eine 
technische Lösung vor, mit der Verpackungen auf Basis von fossilen 
Brennstoffen schrittweise durch biobasierte Lösungen ersetzt werden 
können. Die neue biologisch abbaubare und recycelbare Verpackung 
verspricht eine längere Haltbarkeit sowie einen besseren Schutz von 
Lebensmittelprodukten.
Ein durchschnittlicher EU-Bürger produziert pro Jahr 159 kg 
Verpackungsabfälle, wovon rund 40 % nicht recycelt werden. Angesichts 
der weiter zunehmenden Weltbevölkerung und des anwachsenden Müllstrudels
 im Pazifik wäre jede Verpackungslösung höchst willkommen, die 
recyclingfähig und biologisch abbaubar ist und einen gleich guten oder 
sogar besseren Schutz der Lebensmittelprodukte bietet.
Mit diesen Hoffnungen vor Augen haben sich 18 Unternehmen aus ganz 
Europa zusammengetan, um innovative Lebensmittelverpackungsmaterialien 
auf Basis von Polybutylensuccinat – besser bekannt als PBS – zu 
schaffen. Das Konsortium arbeitete zwei Jahre daran, Qualitäten, 
Struktur, Formulierung, Behandlungs- und Recyclingoptionen von PBS zu 
verfeinern, damit sich das Material für unterschiedlichste 
Lebensmittelverpackungen eignet. Gleichzeitig sollten die 
Investitionskosten niedrig gehalten werden.
Der Einsatz ist hoch: Bei Erfolg würde die kommerzielle Nutzung von 
PBS in der Industrie Europa einen Wettbewerbsvorteil gegenüber den USA 
und Asien verschaffen und die EU gleichzeitig der Kreislaufwirtschaft 
einen Schritt näher bringen.
Christophe Cotillon, Projektkoordinator im Auftrag von ACTIA, 
erläutert die Besonderheiten des EU-finanzierten Projekts SUCCIPACK 
(Development of active, intelligent and sustainable food PACKaging using
 PolybutyleneSUCCInate) und seiner Technologie und spricht über die 
Möglichkeiten für eine großflächige Vermarktung im Lauf der nächsten 
zwei Jahre.
Beim Thema Verpackung geht es in der Regel um einen Kompromiss 
zwischen Nachhaltigkeit und mehr Lebensmittelsicherheit. Wie bringt Ihre
 Technologie diese beiden Seiten in Einklang?
PBS-basierte Verpackungen bieten einen hochwertigen Schutz für 
Lebensmittel und müssen sich vor Vergleichen mit den existierenden 
Verpackungen insbesondere im Hinblick auf die Anforderungen an die 
Lebensmittelsicherheit nicht verstecken. Durch bessere 
Barriereeigenschaften dieser neuen Verpackungsart kann die 
Haltbarkeitsdauer von Nahrungsmitteln gesteigert werden und dank der von
 uns entwickelten Multifunktionalität wird nur eine Folie benötigt 
werden, um Lebensmittelprodukte zu schützen. Die verschiedenen 
Verpackungsschichten und Überverpackungen werden überflüssig.
In dieser Hinsicht tragen SUCCIPACK-Verpackungen zum Schutz unserer 
Umwelt bei. Darüber hinaus sind sie biologisch abbaubar und können 
problemlos recycelt werden.
Welche Vorteile soll SUCCIPACK bringen?
PBS-basierte Verpackungen wurden mit verschiedenen 
Lebensmittelprodukten wie Käse, tischfertigem Gemüse, Fleisch und Fisch 
getestet. Die erwarteten Vorteile im Hinblick auf die Haltbarkeit sind 
mindestens vergleichbar mit gebräuchlichen Verpackungen und manchmal 
sogar besser. Indem wir Barriereeigenschaften wie antimikrobielle 
Beschichtung und andere Aspekte (Gas, Dampf, Aroma) weiter verbessern, 
können wir eine bessere Konservierung von Lebensmitteln als bei den 
heute üblichen Verpackungen erreichen.
Warum PBS?
PBS ist eine Plattformkomponente mit Anwendungen in verschiedenen 
Industriebranchen. Es wird bereits in der Petrochemie verwendet, kann 
aber auch zu 100 % biologisch sein. Biobasiertes PBS kann leicht aus 
Zellulosematerial und erneuerbarer pflanzlicher Biomasse hergestellt 
werden, entweder aus Pflanzen oder Pflanzenabfällen. In Zukunft rechnen 
wir mit steigenden Produktionskapazitäten, sodass die Verfügbarkeit von 
biobasiertem PBS kein Problem darstellen sollte.
Auf Ihrer Website sprechen Sie davon, dass Ihre Technologie Auswirkungen auf die KMU haben wird. Können Sie das näher erläutern?
Verpackungshersteller können aus PBS-Verpackungsmaterial Folien, 
Schalen und Beutel mit exakt den gleichen Technologien herstellen, die 
sie bei aktuellen Verpackungsmaterialien verwenden: Spritztechnik, 
Formverfahren, Extrusion, Folienblasen und Tiefziehen. Sie müssen ihre 
Prozesse nicht ändern und für die Umstellung auf PBS braucht es nur sehr
 kleine Investitionen. Das bedeutet, dass KMU diese Verpackungen leicht 
und zu einem wettbewerbsfähigen Preis herstellen können.
Auch für KMU aus der Lebensmittelindustrie wird der Ersatz 
bestehender Verpackungen durch SUCCIPACK-Verpackungen in Bezug auf den 
Prozess kein Problem darstellen. Schlussendlich werden die einzigen 
Änderungen eine bessere Konservierung, eine längere Haltbarkeit und 
kostengünstigere Nahrungsmittel sein.
Wann soll Ihr Verpackungsmaterial auf den Markt kommen?
In zwei Jahren soll es soweit sein. Anfangs wird das PBS für die 
Herstellung nicht zu 100 % aus Biomaterial bestehen. Es wird eine 
Mischung aus petrochemischen und biobasierten Rohstoffen sein.
Wenn die Produktionskapazitäten für PBS in Europa steigen werden, 
wird das Material schrittweise mehr und mehr biobasiertes PBS enthalten.
Angenommen, das Produkt hat Erfolg: Kann es in großem Maßstab hergestellt werden kann?
Die Großproduktion hängt von der Verfügbarkeit von biobasiertem 
Rohmaterial ab, wenn wir 100 % biobasierte Verpackungen produzieren 
wollen, aber in der Zwischenzeit kann petrochemisches PBS in großem 
Maßstab hergestellt werden.
Haben sie für die Zeit nach Abschluss des Projekts irgendwelche Folgepläne?
Wir möchten ein neues Projekt einrichten, etwa als ein Projekt über 
den „schnellen Weg zu Innovationen“, das von der EU unterstützt wird, um
 den Markt leichter erreichen und durchdringen zu können. Das bestehende
 Konsortium setzt sich aus wichtigen und effizienten Partnern zusammen, 
die sehr motiviert sind, weiterzumachen, bis das Produkt auf dem Markt 
ist.
Weitere Informationen sind abrufbar unter:
SUCCIPACK
http://www.succipack.eu/
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