Die Entwicklung eines generischen Modells für Toxikologie

Chemistry Laboratory
By U.S. Army RDECOM from Aberdeen Proving Ground, MD, USA [CC BY 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0)], via Wikimedia Commons
Ein kürzlich abgeschlossenes Forschungsprojekt hat Modelle entwickelt, mit dem festgestellt werden soll, ob ein Stoff für eine Vielzahl von Tieren giftig ist.
Die Umweltverträglichkeitsprüfung für potenziell giftige Chemikalien ist
 angesichts neuer regulatorischer Anforderungen an die Genauigkeit und 
ethischer Überlegungen eine zunehmend schwierige Aufgabe. Die 
Modellierung des Verhaltens von potenziell toxischen Verbindungen könnte
 diese Probleme zu lösen, aber die Modelle müssen genauer sein, bevor 
sie eine breitere Anwendung finden können.
Das EU-geförderte Projekt MEMOCTR hatte zum Ziel, die Parameter für 
diese Modelle toxischen Verhaltens zu verbessern. Dabei konzentrierte 
man sich insbesondere auf Metalltoxizität bei Wassertieren, um die 
Genauigkeit zu verbessern und die Anwendbarkeit zu erweitern.
Die Forscher sammelten Daten über die Metalltoxizität bei Arten wie 
der Regenbogenforelle und der Schlammschnecke. Diese Daten wurden mit 
verschiedenen physikalischen Eigenschaften der Organismen in Verbindung 
gebracht, um bestehende Modelle für ein breiteres Spektrum von Arten 
nutzbar zu machen.
Man fand heraus, dass die akute Toxizität bei Tieren in direktem 
Zusammenhang mit einer bestimmten chemischen Eigenschaft steht: dem 
kovalenten Index. Eine weitere wichtige Erkenntnis war, dass 
Metalltoxizität (in diesem Fall Kupfer und Silber) stark vom Gewicht der
 Tiere abhängt. Mithilfe dieser Daten entwickelte MEMOCTR verfeinerte 
Modelle für Kupfer- und Silbertoxizität.
Die Metalltoxizität wurde außerdem mit einem Verlust an Natrium in 
Verbindung gebracht. Die Überlebensraten der Organismen wurden mit dem 
Gesamtverlust an Natrium in Verbindung gebracht, aber weitere Arbeiten 
sind erforderlich, um diese Informationen in die Modelle integrieren.
Die Vorhersage von Toxizität bei Tieren ist eine komplexe und 
schwierige Aufgabe, aber MEMOCTR hat Schritte unternommen, um dies zu 
ändern. Bald werden toxikokinetische/toxikodynamische Modelle ausgereift
 genug sein, um teure und unethische Tierversuche überflüssig zu machen 
und Umweltverträglichkeitsprüfungen zu verbessern.
veröffentlicht: 2015-03-19