Der internationale und der EU-interne Handel von gezüchteten marinen
Weichtieren wie Miesmuscheln und Austern nehmen zu und erhöht so die
Gefahr einer Übertragung von Krankheitserregern. Zur Sicherung einer
nachhaltigen Aquakultur in Europa muss die Gesundheit von
Zuchtmuschelpopulationen daher oben auf die Agenda gesetzt werden.
Das EU-finanzierte Projekt
BIVALIFE
("Controlling infectious diseases in oysters and mussels in Europe")
lieferte der Industrie neue Einblicke in Muschelkrankheiten und schlug
praktische Kontrollstrategien vor. Dabei konzentrierte man sich auf die
wichtigsten gezüchteten Arten: die pazifische Auster (Crassostrea gigas)
und die zwei Muschelarten Mytilus edulis und Mytilus galloprovincialis.
Die Forscher verbesserten die Effizienz der Krankheitsdiagnose und
entwickelten Mittel, um Krankheitserreger in Muschelbrutanlagen
auszurotten. Außerdem setzten sie UV-Behandlungen um, mit denen
Krankheitserreger in Lebendfutter bekämpft werden können, ohne das
Futter selbst zu beeinträchtigen.
Das Projekt brachte verschiedene EU-Forschungseinrichtungen, Labors
und kleinere Unternehmen, die sich mit der Kontrolle von
Infektionskrankheiten befassen, in einem stärker vereinten Ansatz
zusammen. Dies führte zu erhöhten Kapazitäten und zu Erkenntnissen über
die Lebenszyklen von Krankheitserregern sowie über Risikofaktoren für
Umwelt und Betriebe.
Auf diese Weise stärkte BIVALIFE die Wettbewerbsfähigkeit der
europäischen Schalentierproduktion und stellte eine stabile Versorgung
für die Verbraucher sicher.