Die Kristallisation von Honig ist ein natürlicher Prozess, der im Laufe 
der Zeit eintritt. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher empfinden 
diesen Vorgang jedoch als Zeichen geringer Qualität oder als Verderb des
 Honigs. Die seit Jahren verwendete Pasteurisierung, mit der eine 
Kristallisation verhindert wird, zerstört natürlich vorhandene Vitamine 
und Nährstoffe im Honig und verringert dessen Qualität im Allgemeinen.
Das EU-finanzierte Projekt 
TOPHONEY
 arbeitete an der Lösung dieses Problems, indem man eine wärmefreie 
Alternative für die Honigbehandlung entwickelte. Sie strebten den Aufbau
 eines Systems auf Grundlage von Ultraschall an, das die 
Honigkristallisation ohne Auswirkungen auf den Nährwert verhindert.
TOPHONEY ermittelte zunächst die wichtigsten Qualitätsfaktoren für 
Honig und entwickelt die zu deren Messung erforderlichen Protokolle. Zu 
den Faktoren zählen Hydroxymethylfurfurol (HMF), das ein Anzeichen einer
 starken Wärmebehandlung von Honig ist, während der Pasteurisierung 
zerstörte Enzyme und die Zuckerkristallgröße.
Man baute zwei Laborprototypen zur Honigbehandlung und testete 
verschiedene Honigquellen und unterschiedliche Betriebsbedingungen. So 
gelangte man an die erforderlichen Informationen, um eine Anlage im 
industriellen Maßstab zu bauen.
Der resultierende Industrieprototyp wurde dann parallel zur 
konventionellen Honigpasteurisierung eingesetzt, um die Wirksamkeit zu 
vergleichen. Der TOPHONEY-Prototyp beeinträchtigte nicht die 
HMF-Konzentration, verschlechterte die Enzyme im Honig kaum und 
reduzierte die Glukosekristalle im gleichen Ausmaß.
Von daher gelang es dem TOPHONEY-Projekt, ein System zu schaffen, 
das die Pasteurisierung des Honigs ersetzen kann, ohne die Honigqualität
 zu beeinflussen. So werden letztich die europäischen Verbraucherinnen 
und Verbraucher bald Honig von besserer Qualität auf dem Tisch haben.