Bald auf See: Vollelektrische batteriebetriebene Fähre soll die Seefahrt umweltfreundlich machen

Eine neuartige, vollelektrische Auto- und Personenfähre wird dazu beitragen, die Beförderung auf dem Seeweg zu dekarbonisieren. Darüber hinaus wird sie die Entfernungsbeschränkungen von derartigen Fährschiffen überwinden, indem Verbindungen mittlerer Reichweite angefahren werden.

Kreuzfahrtschiffe, Fähren, Tanker und Frachter stellen eine wesentliche Ursache für CO₂-Emissionen und andere Schadstoffe dar. Laut eines Berichts der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation stößt die internationale Schifffahrtsindustrie aktuell jährlich rund 1 000 Millionen Tonnen CO₂ aus. Dieser Wert entspricht etwa 2,5 % der weltweiten Treibhausgasemissionen.

Um die Abhängigkeit von Kraftstoffen wie Diesel und schwerem Heizöl zu verringern, mit denen ein Großteil derartiger Wasserfahrzeuge angetrieben wird, konzentrieren sich die Schiffbauer zunehmend auf die Entwicklung von Hybrid- und Elektroschiffen. Treten Sie dem EU-finanzierten E-ferry-Projekt bei, das in Kürze eine vollelektrische, emissionsfreie, mittelgroße Fähre für Personen und Autos, LKW und Frachtgüter auf den Markt bringen wird. Diese Fähre wird dazu in der Lage sein, längere Strecken zurückzulegen als bisher.

Wie auf der Website des E-ferry-Projekts angegeben, geht die neue Fähre über die derzeitigen Grenzen ähnlicher Bemühungen hinaus, indem Verbindungen mittlerer Reichweite angefahren werden, und verfügt wahrscheinlich über die größte jemals in einem Wasserfahrzeug eingebaute Batterie. „Die Spitzenladeleistung des Batteriepakets der E-Fähre und seiner Landanschlussverbindung wird bis zu 4 MW betragen.“

Verkürzte Reisezeit

Das Fährschiff des E-ferry-Projekts wird Entfernungen von mehr als 20 NM zwischen den Aufladungen zurücklegen können. Im Vergleich dazu schaffen moderne elektrische Fähren wie die norwegische Ampere nur etwa 3 NM, so der regelmäßige Bericht der CORDIS-Website.

Der Bericht besagt außerdem, dass die E-Fähre die jährlichen Emissionen der Insel Ærø um ungefähr 2 000 Tonnen CO₂ verringern wird. „Darüber hinaus bedeutet die Einführung der E-Fähre niedrigere Betriebskosten (laufende Kosten) für den Betreiber sowie kürzere Fahrzeiten für die Fahrgäste im Vergleich zu den bestehenden konventionellen Dieselfähren, die derzeit auf der Insel in Betrieb sind.“

Die E-Fähre wird auf den Strecken zwischen Søby-Fynshav (10,7 NM) und Søby-Faaborg (9,6 NM) im dänischen Teil der Ostsee in Betrieb genommen, die die Insel Ærø mit dem Festland verbinden.

Im selben Bericht wird zudem festgestellt, dass die sozioökonomischen und ökologischen Auswirkungen der E-Fähre voraussichtlich weit über die Insel hinausgehen werden, „da es zahlreiche Gemeinschaften in Europa (und weltweit) gibt, die derzeit von konventionellen Fähren bedient werden, die ähnliche Entfernungen wie die E-Fähre zurücklegen.“

Das laufende E-ferry-Projekt (E-ferry – prototype and full-scale demonstration of next generation 100% electrically powered ferry for passengers and vehicles) wurde mit dem übergeordneten Ziel ins Leben gerufen, ein neu entwickeltes, energieeffizientes Designkonzept anzuwenden. Zudem zielt es darauf ab, einen Geschäftsfall und ein Geschäftsmodell zu entwickeln und das Konzept auf die Marktaufnahme kurz nach Ende der Demonstrationsphase vorzubereiten.

Wie auf der Website der E-Fähre beschrieben, ist das Ziel des Projekts über die Projektlaufzeit hinaus, etwa zehn weitere E-Fähren in Europa „und weltweit jedes Jahr in Betrieb zu nehmen, sodass bis 2020 mindestens zehn und bis 2030 mindestens 100 weitere E-Fähren zum Einsatz kommen, wodurch (in groben Zahlen) bis 2020 jährlich 10-30 000 Tonnen CO₂ und bis 2030 jährlich 100-300 000 Tonnen CO₂ eingespart werden können.“

Weitere Informationen:
Projekt-Website von E-ferry

veröffentlicht: 2018-05-26
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