Während die Auswirkungen des Klimawandels überall in Europa spürbar sind, werden Lösungen zunehmend dringlicher benötigt. Nun haben Forscher zahlreiche brillante Ideen vorgestellt, die helfen sollen, die Risiken aufgrund von Überschwemmungen, Dürren oder extremen Wetterbedingungen zu verringern. Da sie jedoch nur begrenzt wissen, wie die Bedürfnisse der Endnutzer aussehen, werden viele Lösungen leider nicht in die Tat umgesetzt. Wie kann die Kluft zwischen Innovatoren mit neuen Produkten und Dienstleistungen und den Endnutzern, die neue Lösungen suchen, überbrückt werden?
Ein internationales Netzwerk mit 24 Partnern aus 14 Ländern hat die Antwort. BRIGAID, das EU-finanzierte Projekt, dem sie angehören, gibt Innovatoren Leittlinien und Werkzeuge an die Hand, um die technische und soziale Komponente sowie die Marktreife ihrer Innovationen zu fördern. Gleichzeitig setzt es sich auch mit den Endnutzern in Verbindung, indem es sie in die Identifizierung und Erprobung vielversprechender Innovationen mit einbezieht. Durch die Schaffung lokaler Innovationsgemeinschaften ermöglicht es BRIGAID verschiedenen Endnutzern, ihre Erfahrungen zu teilen und sich mit Innovatoren zu verbinden, damit beide Seiten daraus lernen können.
EU-Referenzmarktplatz, an dem sich Endnutzer und Innovatoren treffen
Ein Teil der Bemühungen von BRIGAID betrifft die Entwicklung des
Climate Innovation Window, eines Referenzportals für Innovationen zur Anpassung an den Klimawandel. Nutzer können die Innovationsdatenbank nach Gefahrenarten oder nach Themen basierend auf einem damit zusammenhängenden Sektor oder Konzept durchsuchen. Wird eine bestimmte Gefahr oder ein Thema angeklickt, erscheint eine kurze Beschreibung, gefolgt von den Innovationen, die zu der entsprechenden Kategorie passen. Die aufgeführten Gefahren sind Hochwasser an der Küste, Überschwemmungen von Flüssen, Dürren, Hitzewellen, starker Niederschlag, Stürme, Großflächenbrände und vielfältige Gefahren. Die mit den einzelnen Innovationen verbundenen Themen sind Landwirtschaft, Katastrophen und IKT, Energie, Wälder, naturbasierte Lösungen, Flüsse, städtische Gebiete, Verfügbarkeit von Wasser, Wasserqualität und Wassersicherheit.
Jeder Innovation wird eine ganze Seite gewidmet. Dort finden Sie den Namen der Innovation und ein repräsentatives Bild oder Diagramm, begleitet von einer Kurzbeschreibung der Innovation und des Problems, auf das sie abzielt. Wer Interesse hat, kann sich registrieren, um mehr Informationen über die Innovation zu erhalten und mit dem Innovator in Kontakt zu treten. Außerdem gibt es Informationen dazu, wie die Innovation funktioniert und ihren technischen Reifegrad (TRL).
Voranbringen der technischen Reife einer Innovation
Die technische Reife bezieht sich darauf, wie eine Innovation wirkt und wie effektiv sie darin ist, klimabezogene Risiken zu verringern. Der TRL wird daher dazu verwendet, die Reife einer Innovation zu bewerten. Die Skala umfasst neun Stufen, und jede Stufe steht für den Entwicklungsfortschritt der Innovation, von der ursprünglichen Idee (Level 1) bis hin zur vollständigen Übernahme des Produkts am Marktplatz (Level 9). Das Projektteam zielt darauf ab, Innovatoren bei der Entwicklung von Testplänen zu unterstützen, welche den TRL einer Innovation und ihr Potenzial für die Übernahme am Markt verbessern.
BRIGAID (BRIdges the GAp for Innovations in Disaster resilience) bietet vollumfängliche Unterstützung für die Klimaanpassung, wobei der Schwerpunkt auf klimabedingten Katastrophen wie Überschwemmungen, Dürren und extremen Wetterbedingungen liegt. Die Arbeit des Projekts überbrückt die Lücke zwischen Innovatoren und Endnutzern, indem Innovationen technisch stärker, gesellschaftlich akzeptabler und für Investoren attraktiver gemacht werden.
Weitere Informationen:
BRIGAID-Projektwebsite