Das Mittelmeer beherbergt eine vielfältige maritime Tier- und Pflanzenwelt, die im Fokus von Schutzmaßnahmen steht. Im Rahmen einer EU-Initiative wurde untersucht, wie diese Standorte im Hinblick auf den Meeresschutz am besten ausgewiesen und gemanagt werden können.
Im Mittelmeer lebt eine Vielzahl gefährdeter Arten, einschließlich
solcher, die an keinem anderen Ort auf der Welt anzutreffen sind. Das
Mittelmeer ist beinahe vollständig umschlossen, was das
Verschmutzungsproblem vergrößert. Außerdem sind die Küstenlinien von
einer nicht regulierten Nutzung sowie Raubbau betroffen. Aus diesem
Grund gibt es einen hohen Bedarf für ein verbessertes Netz an
Meeresschutzgebieten (Marine Protected Areas, MPA), in denen die
natürliche Umgebung durch die Beschränkung menschlicher Aktivitäten
geschützt werden kann.
Vor diesem Hintergrund wurden im Zuge des EU-finanzierten Projekts
DEMARN (Designation and management of marine reserve networks) MPAs vor der israelischen Küste und weiterer Länder in der Mittelmeerregion untersucht. Das oberste Ziel bestand darin, den räumlichen Charakter und die Schutzanforderungen von MPA zu erforschen und Herausforderungen zu ermitteln, die auf die Gesellschaft oder auf Einrichtungen zurückgehen, welche oftmals beim Entscheidungsfindungsprozess keine Berücksichtigung finden.
Die Arbeit setzte bei der Untersuchung politischer Rahmen für die Einrichtung und das Management vorgeschlagener MPAs an. Zu diesem Zweck wurde eine Typologie zur Gestaltung und zum Management des Naturschutzes für israelische terrestrische und maritime Schutzgebiete in den Hoheitsgewässern von Ländern erstellt, welche entlang von Schutzgebieten in der Mittelmeerregion verlaufen.
Die Projektpartner analysierten zwei Methoden zur Unterstützung der Entscheidungsfindung, mit denen institutionelle Herausforderungen in der Mittelmeerregion adressiert werden können. In dem Schutzgebiet Rosh HaNikra, einem kleinen Reservat vor der israelischen Küste, das vergrößert werden soll, wurde eine Fallstudie durchgeführt. Die Resultate der beiden Methoden wurden daraufhin mit einem tatsächlichen Managementplan verglichen, der ohne die Anwendung von Instrumenten zur Entscheidungsunterstützung (Decision Support Tools, DSTs) verabschiedet worden war.
Die Erkenntnisse zeigen insgesamt, dass die Anwendung von DSTs bei der Planung von MPAs von entscheidender Bedeutung ist und dass soziale Faktoren bei deren Verwendung zu berücksichtigen sind. Außerdem verbessert die Einteilung von MPAs in Zonen die Möglichkeiten zum Meeresschutz und ermöglicht ein Mehr an menschlichen Aktivitäten.
Das DEMARN-Projekt ist vor allem für die Europa umgebenden Meere von Bedeutung, die von zunehmender Ausbeutung und Nutzung betroffen sind. Das Projekt wird dabei behilflich sein, Entscheidungen darüber zu treffen, in welche Bereiche Maßnahmen und Fördermittel fließen sollen. Dies trägt zu einem erfolgreichen Ökosystemmanagement und einem integriertem Küstenzonenmanagement für Meeresschutzgebiete bei.