Luftpartikel und deren Auswirkungen auf den Klimawandel

Ein Konsortium von europäischen Wissenschaftlern lieferte neue Erkenntnisse zu der Frage, wie Aerosole und andere Schwebeteilchen den globalen Klimawandel beeinflussen.

Viele aufgrund menschlicher Aktivitäten in der Atmosphäre vorhandenen Substanzen spielen eine Doppelrolle Treiber des Klimawandels und als Luftschadstoffe. Allerdings ist die genaue Vorhersage, wie dieses komplexe System auf Änderungen der anthropogenen Quellen reagieren wird, sehr schwierig. Das liegt daran, dass sogar das Verändern einer einzelnen Komponente zu unverhältnismäßigen Auswirkungen an anderer Stelle führen könnte, was einen enormen Einfluss auf das Verhalten des gesamten Systems hätte.

Zur Eindämmung des Klimawandels und zur Verringerung der Luftverschmutzung, die für zwei Millionen Menschenleben jedes Jahr verantwortlich ist, wird ein besseres Verständnis dieser Wechselwirkungen benötigt. Vor diesem Hintergrund wurde das Projekt PEGASOS (Pan-European gas-aerosol-climate interaction study) gegründet, um diese entscheidenden Fragen zu klären und bessere Schätzungen der Luftverschmutzung in Europa und ihrer Auswirkungen auf das Klima zu entwickeln.

Das PEGASOS-Konsortium quantifizierte das Ausmaß der regionalen und globalen Rückkopplungen zwischen Atmosphärenchemie und einer Verschiebung des Klimas. Darüber hinaus identifizierten die Forscher Minderungsstrategien und Richtlinien, die sowohl die Luftqualität verbessern als auch die Auswirkungen von Aerosolen auf das Klima begrenzen werden.

Die Wissenschaftler führten eine Reihe von Laboruntersuchungen durch, um die Parameter von Luftverschmutzungsmodellen zu verbessern. Die meisten konzentrierten sich auf die Wechselwirkungen von Aerosolen mit anderen Bestandteilen der Atmosphäre und die Bildung von sekundären Aerosolen.

Zum ersten Mal wurde ein Luftschiff benutzt, um Feldstudien zur Beobachtung von Radikalen und Aerosolen in den Luftschichten in Bodennähe in ganz Europa durchzuführen. Eine der wichtigsten Errungenschaften des Konsortiums war das Zusammentragen der bislang umfassendsten Aerosol-Daten. Diese Information wurde auch verwendet, um atmosphärische Modelle zu verbessern.

Die Forscher schufen oder verbesserten mehrere Modelle von atmosphärischen Prozessen sowohl auf regionaler als auch auf globaler Ebene. Diese wurden mittels Rückberechnung (Vorhersage von vergangenen Bedingungen, um zu beurteilen, wie genau ein Modell ist) validiert, bevor sie für kurzfristige Zukunftsprognosen verwendet wurden.

Sie Ergebnisse von PEGASOS werden dazu beitragen, die Regulierung im Rahmen der thematischen Strategie der Europäischen Kommission zu Luftverschmutzung und Luftqualität zu unterstützen. Sie werden außerdem helfen, eine genauere Quantifizierung der regionalen und globalen Zusammenhänge zwischen Luftverschmutzung und Klimawandel durchzuführen. Diese Erkenntnisse werden zu genaueren Prognosen und Vorhersagen führen und Minderungsoptionen und anderen politischen Initiativen untermauern.

veröffentlicht: 2016-03-07
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