Die derzeitigen globalen Beobachtungs- und Modellierungskapazitäten ermöglichen Wissenschaftlern die Erstellung von Schätzungen zum Kohlenstoffbudget. Es bleiben jedoch viele Unsicherheiten bestehen. Aus diesem Grund wurde eine EU-finanzierte Initiative eingerichtet, um zahlreichere und bessere Daten zu Kohlenstoffdioxid (CO2) und Methan (CH4) über ein globales Kohlenstoffbeobachtungs- und Analysesystem bereitzustellen.
Im Rahmen des Projekts
GEOCARBON
(Operational global carbon observing system) wurde ein globales
Kohlenstoffbeobachtungs- und Analysesystem koordiniert. Die Mitglieder
des Konsortiums stellten ebenfalls einen Satz harmonisierter globaler
Kohlenstoffdaten bereit und entwickelten verbesserte
Datenassimilierungssysteme für den Kohlenstoffzyklus.
Forscher sammelten und organisierten systematisch Bottom-up-Schätzungen zum Fluss zwischen Land und Atmosphäre und zwischen Küste sowie Ozean und Atmosphäre. Hierdurch wurde ein umfassendes und vollständig datengestütztes Update der wichtigsten Bestände und Flüsse im globalen Kohlenstoffzyklus ermöglicht. Modelle zur Quantifizierung des Kohlenstoffflusses und der Kohlenstoffbestände sowie deren Abschwächungspotenzial wurden ebenfalls verbessert und mit integrierten Bewertungsmodellen gekoppelt. Das Ziel bestand in der Quantifizierung des ökonomischen Werts eines verbesserten globalen Kohlenstoffbeobachtungssystems.
Die Resultate basierten auf einer Kombination aus einer Vielzahl an Daten, Algorithmen, Statistiken und Modellberechnungen sowie deren Interpretation. Der integrierte Ansatz des Projekts war dabei behilflich, viele verschiedene Komponenten des globalen Kohlenstoffzyklus zu entwirren. Der Ansatz nahm sich zudem detaillierter spezifischer Aspekte des globalen Kohlenstoffzyklus an. Hierzu zählen CH4 (zusätzlich zu CO2) und die Rolle von Tropenregionen, zwei Schlüsselelemente, die bislang nicht umfassend untersucht worden sind.
GEOCARBON führte zu einem kompilierten und harmonisierten Datensatz sowie zu Informationen zu Kohlenstoffbeständen, -quellen und -senken. Hierdurch wird ein besseres Verständnis des Kohlenstoffzyklus und dessen Rolle beim Klimawandel ermöglicht. Das Projekt unterstützt ebenfalls die überwachungsbasierte Entscheidungsfindung sowie damit in Zusammenhang stehende umweltvertragliche Verpflichtungen und es trägt zur Erreichung des Klimaziels von
GEOSS 2015 (Global Earth Observation System of Systems) bei.