Mittelmeerküstenökosysteme stehen unter dem Druck des städtischen Wachstums und einer nicht nachhaltigen Fischerei, was zur Verschlechterung der natürlichen Lebensräume und dem Verlust der biologischen Vielfalt führt. Ein EU-finanziertes Projekt erstellte einen Rahmen, um es europäischen Ländern zu ermöglichen, Wissen zum Küsten- und Meeresökosystemmanagement an die nordafrikanischen Partner zu übertragen.
Das Ziel des Projekts
MEDINA
(Marine ecosystem dynamics and indicators for North Africa) war es die
nordafrikanischen Länder in der Überwachungskapazität ihrer
Meeresküstenökosysteme zu stärken. Dazu gehört der Fischbestand und
damit ihre Fähigkeit, Umweltpolitik und Protokolle zu implementieren.
Die Projektpartner entwickelten Werkzeuge und Methoden, um die Umsetzung der zentralen Politik zum Schutz mediterraner Meeresküstenökosysteme, das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und den Mediterranean Action Plan Ecosystem Approach (EcAp). Die Grundlage des EcAp war die Durchführung eines integrierten Überwachungs- und Bewertungsprogramms (Integrated Monitoring and Assessment Programme, IMAP) zu den Küsten- und Meeresökosystemen.
Die Konsortialmitglieder identifizierten eine Untermenge der Ökoindikatoren von EcAp, die in einer kosteneffektiven Art und Weise durch die Kombination von Felddaten, Satellitendaten und Simulationsmodellen durchgeführt werden könnten. Als Ergebnis wurde eine Methodik zur Identifizierung von Motoren und Stressfaktoren mithilfe von Satellitenbildern entwickelt. Das Team schuf auch eine Methode zur Bewertung der Eutrophierung auf regionaler Ebene und ein Modell für die Bewertung der Verteilung von Seegraswiesen (Posidonia Oceania).
Darüber hinaus entwickelte und testete MEDINA Werkzeuge für die Klassifizierung von Wassermassen, Szenarioanalyse und Monitoring-Ökosystem und die Bewertung auf lokaler Ebene. Diese Werkzeuge wurden auf fünf sorgfältig ausgewählte Fallstudien angewendet: Bucht von Bejaia (Algerien), Burullus-See (Ägypten), Golf von Syrte (Libyen), Lagune von Nador (Marokko) und Golf von Gabes (Tunesien).
Die Daten aus den Fallstudien wurde mit den Beteiligten geteilt, was ihnen zu einem besseren Verständnis der Herausforderungen für ihre lokalen Küstenumwelt verhalf. Die entwickelten Werkzeuge werden MEDINA ermöglichen, den Zustand der Küstenökosysteme, einschließlich der Fischbestände und marinen Lebensräume, zu bewerten.