Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger bei der Überwachung der Luftqualität

Ein EU-Team entwickelte ein Hardwaresystem für die Überwachung der Luftqualität zur öffentlichen Nutzung. Nach der Entwicklung von Fallstudien für zahlreiche europäische Städte entwarf, baute und testete das Team Sensor- und Kommunikationsmodule sowie die Software.

Letztlich wird der Erfolg von Maßnahmen für die Luftqualität und gegen den Klimawandel von der Bürgerbeteiligung abhängen. Derzeit sind die Informationsquellen jedoch zu variablen oder können häufig unzuverlässig sein.

Daher zielt das von der EU finanzierte Projekt CITI-SENSE (Development of sensor-based citizens' observatory community for improving quality of life in cities) darauf ab, ein Informationssystem für die Umweltüberwachung zum Gebrauch für die Bürger zu entwickeln. Der Zweck ist, Gemeinschaften zu befähigen, Politik und Entscheidungsprozesse zu beeinflussen. Der Fokus liegt zunächst auf Luftqualität, wobei später wahrscheinlich auch andere Bereiche abgedeckt werden sollen. Die Luftinformationen wurden aus Satellitendaten herangezogen, allerdings lokal spezifisch für verschiedene europäische Städte. Das Konsortium plante außerdem die Entwicklung von partizipativen Methoden, Datenmanagementstrategien und -anwendungen, um die Datennutzung zu erleichtern.

Die Arbeiten während der ersten 18 Monate des Projekts konzentrierten sich auf die Entwicklung von Pilotfallstudien. Die Studien umfassten Planung, Durchführung und Entwicklung von Bewertungsmethoden.

Die vorbereitenden Phasen umfassten die Entwicklung der Anforderungen und Protokolle für die Sensoren und Kommunikationshardware. Das Team etablierte außerdem einen Dialog mit Interessengruppen wie unter anderem auch Schulen.

Durch Anwendung der Fallstudien installierte das Team Hardwaregeräte an neun europäischen Standorten. Zu der Stufe gehörte auch die Erprobung und Etablierung von Stakeholder-Dialogen. Die meisten Standorte erhielten statische Sensorplattformen, während Barcelona auch den Prototyp eines mobilen Knoten erhielt. Die statischen und mobilen Knoten wurden vor Ort in Bezug auf die Überwachung der Luftqualität und die Kommunikationsfunktionalität getestet. Weitere Tests sind im Gange.

Das Team erstellte ein zentrales Web-Portal, das als Tor zu den Citizen Observatory-Portalen der 13 Fallstudien dient. Die Gruppe erstellte auch Sensor-Kits für den Vertrieb, Bedienungsanleitungen und entsprechende Softwareanwendungen für eine einfache Nutzung. Die Apps umfassten Prototypen für mobile Geräte, die UV-Belastung und Raumkomfort messen. Darüber hinaus ergab die Arbeit gemeinsame Webportale für fünf weitere FP7-Projekte zu Citizen Observatories.

Die Ergebnisse von CITI-SENSE werden Umweltüberwachungssysteme in ganz Europa sein, um die Bürgerbeteiligung im Umweltmanagement zu fördern. Von den Ergebnissen wird auch erwartet, dass sie neue Produkte und Dienstleistungen liefern und so neue wirtschaftliche Chancen für europäische Unternehmen bieten.

veröffentlicht: 2016-02-08
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