Am Puls der Erde

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By Paubahi (Own work) [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons
Für EU-finanzierte Geowissenschaftler ist es offensichtlich, dass viele Teile der Erdkruste aus dem darunter liegenden Mantel stammen. Doch die zeitliche Bestimmung der neuen Krustenbildung und des Recycling alter Kruste hat sich als ein schwer fassbares Thema erwiesen.
 
Osmium-Legierungen haben den Wissenschaftler, die am OS.EARTH-Projekt 
(Osmium alloys & the pulse of the Earth) arbeiten, ein Mittel zur 
Untersuchung der Mantel-Kruste-Interaktion an die Hand gegeben. Osmium 
kommt im Erdmantel konzentriert vor, scheint aber in der Kruste fast 
erschöpft zu sein. In der Tat sind die Werte in der Kruste so niedrig, 
dass sie extrem schwierig zu messen sind.
Osmium, wie Iridium, wird in höchsten Konzentrationen in magmatischen Einlagen und Einlagen aus früheren Strukturen  gefunden. Innerhalb der ersten 24 Monate des OS.EARTH-Projekt sammelte das Team mehr als 300 winzige Körner von Osmium-Legierungen aus dem Rhein und andere aus Seifeneinlagen.
Dieses Krustenosmium besitzt eine hohe Ration zwischen Radio gen und stabil  während die gleichen Werte im Mantel niedrig sind. Sein Zerfall ist einmalig, da es die  Fähigkeit besitzt, den unverhältnismäßig hoher Anteil der Kruste von bestimmten Alter zu verfolgen. Insbesondere bestätigten die Forscher von  OS.EARTH, dass einer der Hauptpeaks 1,2 Milliarden Jahre alt war.
Solch ein Höhepunkt im kontinentalen Krustenalter zeigt, dass die Erdkruste mit der Zeit in Impulsen gewachsen war, zeitgleich mit großen Mantelschmelzereignissen. Viele weitere Proben warten darauf, untersucht zu werden und konnten wertvolle Einblicke in die  frühere Erdgeschichte liefern.
Osmium-Legierungen, die  aus alluvialen Ablagerungen gesammelt wurden, und  mit Gold gemischt sind, sollen wertvolle Hinweise auf die Bildung der kontinentalen Erdkruste ergeben. Die Wissenschaftler von OS.EARTH testen die Hypothese, dass Osmium-Legierungen in prähistorischen Goldobjekten dazu verwendet werden können, den ursprünglichen Herkunftsort mit hoher Genauigkeit zu ermitteln.
veröffentlicht: 2016-02-01