Förderung der Wasserstoff-Verflüssigung in Europa

Die Entwicklung von Technologien für saubere Energie für Fahrzeuge sollten Hand in Hand mit Investitionen in die Infrastruktur gehen. EU-finanzierte Wissenschaftler zeigten, wie man die zum Verflüssigen von Wasserstoff benötigte Energie halben und wie die Wasserstoff-Verflüssigung in Europa hochskaliert werden kann, so dass eine kohlenstoffarme Energieversorgungskette ermöglicht wird.

Wasserstoff (H2)-Kraftstoff wird von vielen in der Szene als der Kraftstoff Zukunft angesehen. Um diese Vision zu ermöglichen, ist es notwendig, die H2-Produktions-, Lagerungs- und Verteilungsinfrastruktur massiv auszubauen. Angesichts fehlender Leitungsnetze kann die Verflüssigung der effektivste Weg zur Verteilung von großen Mengen an H2 sein. Im Vergleich zu komprimiertem H2, ist flüssiges H2 einfacher zu transportieren, auch über große Entfernungen per LKW, Bahn oder Schiff, wodurch Versorgungsungleichgewichte geschaffen werden.

Allerdings fehlt der aktuellen H2-Verflüssigungstechnologie die nötige Kapazität und Infrastruktur, um steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Darüber hinaus sollte der Energieverbrauch deutlich reduziert werden, womit die Effizienz der Versorgungskette bis auf die Ebene der gasförmigen H2-Verteilung gebracht wird.

Um diese Probleme anzugehen, entwickelten Forscher, Industrie und Handelspartner ein erfolgreiches Konzept für die Durchführung einer groß angelegten Flüssigwasserstoffproduktion in Europa im Rahmen des Projekts IDEALHY (Integrated design for efficient advanced liquefaction of hydrogen).

Der Plan ermöglicht den Bau einer Verflüssigungsanlage von bis zu 200 Tonnen pro Tag. Sie wird nicht nur größer als die bisher größte gebaut werden, sie wird auch nur die Hälfte der Energie der bisher effizientesten Anlagen verbrauchen. Darüber hinaus wird sie mit größeren Komponenten gebaut werden, als die älteren Anlagen. Aufgrund der hohen Investitionskosten schlossen die Projektmitglieder Vorschläge für ihren Standort ein.

Um die Effizienz des Verflüssigungsverfahrens weiter zu verbessern, untersuchten die Projektmitglieder die Möglichkeit die Verflüssigungsanlage mit einer Anlage für die Rückvergasung von verflüssigtem Erdgas zu kombinieren. Die Integration mit Tieftemperatur-Prozessen sollten die Verflüssigungskosten senken.

Eine Ökobilanz Analyse der bestehenden H2-Produktion, der Verflüssigungsverfahren und Vertriebswege wurde erfolgreich durchgeführt. Neben anderen Ergebnissen zeigte die Analyse, dass Fahrzeuge, die mit flüssigem H2 aus fossilen Brennstoffen fahren, um 50% energieeffizienter als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor sind.

Da die Welt sich auf ein neues Energieversorgungsmodell hinbewegt, dessen Fokus auf Nachhaltigkeit liegt, werden die Projektergebnisse neue Möglichkeiten für kohlenstoffarme Energieketten eröffnen. Effiziente Verflüssigungsanlagen werden die Vertriebskette für Flüssigwasserstoff angesichts eines wachsenden Marktes für Wasserstofffahrzeuge in der Zukunft.

veröffentlicht: 2016-01-21
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