Ein Ansatz zum Umgang mit radioaktiven Abfällen (radioactive waste management, RWM) ist die geologische Endlagerung, also das verschließen der Abfälle tief unter der Erde in einem stabilen Umfeld. Da dieses Verfahren aber viele Herausforderungen birgt, ist es wichtig, dass der theoretische Ansatz in ein reales Abfallmanagementsystem integriert wird.
Das EU-finanzierte Projekt
INSOTEC ((International) Socio-technical challenges for implementing geological disposal) wurde speziell eingerichtet, um sich mit den sozialen und technischen Herausforderungen der geologischen Endlagerung zu befassen. Das Projekt analysierte Daten aus 14 EU-Staaten, um aktuelle RWM-Entwürfe sowie Kapazitäten für und Lücken bei der Umsetzung zu verstehen.
Vor diesem Hintergrund hat das Projektteam Berichte zusammengestellt, die den aktuellen Stand von RWM in verschiedenen EU-Ländern einzeln darlegt. Außerdem wurde ein Überblick über die sozialpolitischen Herausforderungen in Bezug auf die technischen Aspekte der geologischen Endlagerung erstellt, ebenso wie weitere Berichte zur internationalen Governance von RWM. Aus den gesammelten Daten wurden vier Aspekte der geologischen Endlagerung für die weitere Analyse identifiziert: Reversibilität und Rückholbarkeit, Standortwahl, Sicherheit sowie Technologietransfer.
Darüber hinaus unterstrich das Projektteam die Bedeutung der Ausweitung der Forschung zu RWM, um die sozialen Aspekte von Wissenschaft und Technologie zu integrieren sowie gesellschaftspolitische Anforderungen zu identifizieren. Es forderte stärker integrierte und interdisziplinäre Forschungs- und Entwicklungsprojekte zu RWM mit Fokus auf der geologischen Endlagerung, die Forscher aus Naturwissenschaften, Sozialwissenschaften, Geisteswissenschaften und Technik zusammenführen sollten.
Die Ergebnisse von INSOTEC werden Regierungen und Institutionen bei der Umsetzung von RWM helfen und könnten letztlich Lösungen für spezifische und allgemeine Herausforderungen in diesem Bereich liefern.