Infrastruktur zur Meeresbodenbeobachtung für Europa

Die Weltmeere bedecken mehr als zwei Drittel der Erdoberfläche. EU-finanzierte Wissenschaftler ebnen den Weg hin zu einem europäischen Netzwerk von Tiefseeobservatorien, um eine Echtzeitüberwachung der unzähligen Veränderungen zu ermöglichen, die unser Leben beeinflussen.

Mit der Tiefseeüberwachung wächst unser Wissen und unsere Fähigkeit zur Vorhersage der wichtigsten Prozesse, welche die Ökosysteme und die globale Umwelt beeinflussen. Überdies laufen hier Echtzeitdaten über die wichtigsten aktuellen episodischen Ereignisse wie etwa Erdbeben und Tsunamis ein, die nicht in konventionellen Kampagnen auf See erfasst werden.

Das Projekt EMSO (European multidisciplinary seafloor observation) bildet die Vorbereitungsphase, die erforderlich ist, um den rechtlichen und Governance-bezogenen Rahmen für eine geplante Forschungsinfrastruktur (FI) zu erstellen, die elf Knoten am Meeresboden von der Arktis bis zum Mittelmeer verbindet.

Diese Vorbereitungsphase löst kritische Probleme, die andere Projekte nicht ansprechen, zum Beispiel die Harmonisierung der nationalen, europäischen und industriellen Finanzierung in Bezug auf Umfang, Ziele und Zeitplanung. Sie beschäftigt sich außerdem mit logistischen Einschränkungen in Hinsicht auf die verfügbaren Ressourcen und den Umweltschutz. Darüber hinaus wird man mögliche technische Engpässe untersuchen, für die noch keine handelsüblichen Lösungen existieren.

Ziel ist die Übernahme von ERIC (European Research Infrastructure Consortium) als Rechtsrahmen zur Verwaltung des EMSO. Dieser Punkt wurde vereinbart und das EMSO wird von einer zentralen Koordinierungsstelle und einem Sekretariat koordiniert werden, das den offenen Zugang zu den Anlagen organisiert.

Eine ständige Aktualisierung der finanziellen Situation hat das enorme Potenzial für die zukünftige Umsetzung von EMSO als Resultat der anhaltenden und beträchtlichen nationalen Investitionen in standortfeste Observatorien hervorgehoben. Außerdem wurde ein Geschäftsplan über sowohl die Investitions- als auch die Betriebskosten für das erste Betriebsjahrzehnt entworfen.

Logistikinstrumente wurden entwickelt, und die Wissenschaftler erschaffen gemeinsame Protokolle. Zu den angesprochenen technischen Fragen zählt die Ersetzung unzuverlässiger Komponenten, der Langzeitschutz der Tiefseesensoren und Stromnutzungsanforderungen.

Es wurden Kontakte mit mehreren großen Projekten im Meeresbereich und sämtlichen Umweltinfrastrukturen hergestellt. Zusätzlich wurden Diskussionen bezüglich der Verwaltung und des Austauschs von Daten begonnen.

EMSO hat den Boden für die Umsetzung einer großen europäischen Infrastruktur von Tiefseeobservatorien zur Echtzeitüberwachung von Umweltprozessen einschließlich Naturkatastrophen in europäischen Gewässern bereitet. Offener Zugang und ein zentrales Koordinierungssekretariat werden den maximalen Nutzen für alle Beteiligten gewährleisten.

veröffentlicht: 2015-11-02
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