Wertvolle Gülle spart Ressourcen

Nutztiergülle ist eine wertvolle Ressource, die bodenverbessernde Mineralien ohne den Einsatz von chemischen Düngemitteln bereitstellt. Ungeachtet dieser Tatsache müssen die Bauern oft zusehen, wie sie überschüssige Gülle loswerden, wird Energie für die Behandlung und den Transport verbraucht und tritt ein Problem mit der Luftverschmutzung ein.

Das EU-finanzierte Projekt BIOECOSIM (An innovative bio-economy solution to valorise livestock manure into a range of stabilised soil improving materials for environmental sustainability and economic benefit for European agriculture) hat drei innovative Technologien entwickelt, mit denen Gülle in mineralische Nährstoffe, Gas und Wasser umgewandelt werden kann.

Zunächst erhitzten die Forscher die Gülle auf extrem hohe Temperaturen in einer sauerstofffreien Umgebung, um Gas, Flüssigkeit und einen kohlenstoffreichen festen Rückstand, die sogenannte Biokohle, zu erzeugen. Zu diesem Zweck entwickelten sie eine Wärmebehandlungseinheit, die bis zu 100 kg/h unbehandelte Schweinegülle aufnehmen kann.

Nach dem Entfernen der festen Biokohle fällten die Forscher eine mineralische Phosphatdüngermischung aus der verbleibenden Flüssigkeit aus. Zum Abschluss gewannen sie mittels gasdurchlässiger Membranen überdies Ammoniak aus der Flüssigkeit.

Sie konnten nun Laboreinheiten bauen, die alle drei Technologien vereinen, wobei die resultierenden Produkte Biokohle, Gas, Phosphor, Ammoniak und wiedergewonnenes Wasser waren. Bei diesem ressourceneffizienten Prozess wird das Gas dazu verwendet, das System anzutreiben, während das Wasser für die Nutztiere oder die Bewässerung wiederverwertet wird.

Die BIOECOSIM-Technologie wird die Menge an umweltschädlichen, überschüssigen Nährstoffen verringern, die in Regionen mit hohen Viehbeständen in die Wasserkreisläufe gelangen. Außerdem sind hier möglicherweise Einkommen für die Landwirte im Entstehen, die die bodenverbessernden Produkte des Projekts verkaufen und aus dem Gas Strom erzeugen können.