Solide Klimapolitik dank solider Informationsgrundlage

Um die Unsicherheiten politischer Entscheidungsträger bei klimapolitischen Fragen zu reduzieren und eine solidere Informationsgrundlage zu schaffen, soll ein besseres Verständnis der jeweiligen Auswirkungen unterschiedlicher Maßnahmen und Maßnahmenpakete ermöglicht werden. Dies ist das Ziel eines EU-Projektes. Zu den bisherigen Projektarbeiten zählte eine Auswertung bestehender Informationslücken sowie die Erfüllung des festgestellten Bedarfs durch die Sammlung entsprechender Informationen und deren Einordnung in den thematischen Gesamtzusammenhang.

Lücken bestehen mit Bezug auf das Wissen zu den Auswirkungen, welche die Entscheidung für eine der verschiedenen Optionen, die international wie auf EU-Ebene zur Auswahl stehen, jeweils zur Folge haben. Wirkungsvolle Politik wird erst nach dem Erkennen und Schließen dieser Lücken möglich sein.

Dies ist das Ziel des EU-finanzierten Projekts POLIMP (Mobilizing and transferring knowledge on post-2012 climate policy implications). Das siebenköpfige Konsortium plant die Sammlung und Organisation von Informationen und deren anschließende ansprechende Aufbereitung für die wichtigsten Interessengruppen. Im Zentrum der Arbeiten stehen die Auswirkungen verschiedener klimapolitischer Ansätze, zielorientierte Debatten, und das Lernen aus den Erfahrungen anderer Länder. Das Projekt soll nach dreijähriger Laufzeit im April 2016 abgeschlossen werden.

Während der ersten 18 Projektmonate konzentrierte sich die Arbeit auf die verschiedenen Interessengruppen in Europa und auf die Ermittlung der Wissenslücken zu relevanten Themenbereichen der Klimapolitik. Im Anschluss daran wurden Wissenspakete aus zahlreichen Informationsquellen zusammengestellt. So konnte den bestehenden Bedürfnissen entsprochen werden. Um den Fortschritt bei der Datenverarbeitung zu überwachen, entwickelte das Team zudem ein Online-Tracking-Dokument.

Zur Erreichung dieses Ziels erarbeitete das Projektteam ein sehr inklusives Verfahren, in welchem, etwa durch vorbereitende Gespräche, themenbezogene Workshops und Veranstaltungen, den Entwurf von Fragebögen oder die zielgerichtete Befragung von Interessengruppen eine starke Mitwirkung angeregt wurde. Im Rahmen von POLIMP wurden die verschiedenen Interessengruppen auch gemäß ihres Fachwissens und ihrer Erfahrung in verschiedene Kategorien eingeteilt und in eine Datenbank aufgenommen. Bislang wurden drei Workshops organisiert, deren Ergebnisse jeweils in komprimierter Form in einer Stellungnahme festgehalten wurden. Auch verschiedene Szenarien vergangener, gegenwärtiger und zukünftiger Klimapolitik wurden in einer Matrix dargestellt.

Die Forschung führte zur Entwicklung der Wissensplattform Climate Policy Info Hub, auf der die Wissenspakete jetzt zugänglich sind. Dieses webbasierte Tool dient als Wissensplattform zu Themen wie der Anpassung an den Klimawandel und seiner Abschwächung, dem Transfer von Technologien und den verschiedenen Finanzierungs- und Marktmechanismen. Dank einer Vielzahl von Funktionalitäten wird so der Wissenstransfer für Entscheidungsträger in Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft so einfach und unkompliziert wie möglich.

Zudem wurde eine Projektwebsite eingerichtet, zu der auch soziale Netzwerke und Plattformen zählen. Zu finden sind dort außerdem Ergebnisse, Publikationen, Videos und weiteres Material. Artikel wurden in den Newslettern der teilnehmenden Partner und auf Konferenzen veröffentlicht.

Durch POLIMP konnten Wissenslücken zum Thema Klima erkannt und geschlossen und somit Unterstützung für politische Entscheidungsträger geleistet werden. Durch die Arbeiten werden Kommunikation und Diskussion zu klimapolitischen Handlungsoptionen angeregt, wodurch eine solide Informationsgrundlage geschaffen wird, auf welcher wirkungsvolle politische Entscheidungen getroffen werden können.

Datum der letzten Änderung: 2015-10-06 15:22:58
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